Montag, 5. Januar 2015

Vor dem Akte der Freiheit ist nichts, mit ihm wird alles.



Das Anschauende und das Machende sind unmittelbar eins und dasselbe. Das Anschauende sieht seinem Machen zu. Es ist kein Objekt unmittelbar als Objekt Gegenstand des Bewusstseins, sondern nur das Machen, die Freiheit. ...

Vor dem Akte der Freiheit ist nichts, mit ihm wird alles; aber diesen Akt können wir nicht anders denken, denn als ein Übergehen von einer vorhergehenden Bestimmbarkeit zur Bestimmtheit. - So kommt nun vorwärts und rückwärts dasselbe, nur unter zwei Ansichten, und der Akt der Freiheit ists, um welchen sich alles herum dreht.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 51




Nota. - Der Akt der Freiheit ist nichts anderes als die pp. Tathandlung. Die ist nichts, was, einmal geschehen, in Bestand und Guthaben der Wirklichkeit eingeht, sondern unablässig mit jeder Handlung immer wieder neu geschieht, wenn reale Tätigkeit sich zu idealer Tätigkeit verkehrt und ein Faktisches ein Gemeintes und ein Gemeintes ein Faktisches, "Objektives" wird. Das Ich "konstituiert" sich niemals als solches, sondern 'ist' überhaupt nur im Zustand des sich-Konstituierens.
JE

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