Sehen Sie in diesem Beispiele
eine kurze Geschichte der Entwickelung unseres ganzen ästhetischen Vermögens. Während
der ruhigen Betrachtung, die nicht mehr auf die Erkenntnis dessen, was längst
erkannt ist, absieht, sondern die gleichsam nochmal zum Überflusse an den
Gegenstand geht, - entwickelt, unter der Ruhe der Wissbegierde und des
befriedigten Erkenntnistriebes, in der unbeschäftigten Seele sich der ästhetische
Sinn. ...
Nur
der Sinn für das Ästhetische ist es, der in unserem Innern uns den ersten
festen Standpunkt gibt; das Genie kehrt darin ein, und deckt durch die
Kunst, die dasselbe begleitet, auch uns anderen die verborgenen Tiefen desselben
auf.
___________________________________________________________________ Über Geist und Buchstab
in der Philosophie. In
einer Reihe von Briefen.in:
SW VII,
S. 290, 291
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