5.
Alles wird klarer werden, wenn wir beides jetzt beschränkt denken; das Ideale des Bestimmten und das Be- stimmte des Idealen vereinigen, also Synthesen vereinigen. Unser Plan ist einfach. Es versteht sich wohl, dass auch dieses Denken nur ein Denken ist und in einem Moment vorkommt, es also wohl vereinigt sein muss; was daraus entsteht, haben wir gesehen.
Das jetzt Angezeigte ist also nichts anderes als ein besonders bestimmtes ideales und besonders bestimmtes reales Denken, beide sind auch unzertrennlich. Das Ich kommt zu Stande durch die Bestimmtheit des idealen Denken, dieses sehe ich durchs Ding und das Ding durchs Ich. Das erstere geschieht, in wie fern ich die Frei- heit in der Anschauung des Objekts realisieren kann; letzteres bloß, in wie fern ich meinen Zweckbegriff rea- lisiere.
Ich bin nicht ohne Welt und meine Welt ist nicht ohne mich. Nun wird, woraufs ankommt, durch diese wech- selseitige Beziehung auf einander, durch die Unzertrennlichkeit beider, beides auf eine gewisse Weise weiter charakterisiert.
//224// A) Das NichtIch durchs erstere. Das Ich wird, weil, wie wir oben sahen, sein Handeln Dauer in der Zeit hat, durch die Zeit hindurch ausgedehnt, es ist zu aller Zeit, die nur gedacht wird. Zeit und Wirkung der Frei- heit sind nur durch einander; nun wird, so gewiss das Ich durch die Zeit ausgedehnt wird, das NichtIch als für sich Bestehendes mitgedacht, daher fällt es als Ding, als Noumen, auch mit in die Zeit und erscheint als seiend zu aller Zeit, weil das Ich das NichtIch immer bei sich führt. Seine Bestimmungen durch die Freiheit des Ich, seine Akzidenzien, verwandeln sich durch die darauf bezogene Freiheit des Ich im Verhältnisse der Zeit.
Von Organisation der Natur ist noch nicht die Rede.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 223f.
Nota. - Treffend spricht F. hier von 'meiner' Welt. 'Unsere' Welt ist die Welt der 'Reihe vernünftiger Wesen', aus der ich mich 'auswähle' - so wie mir lebensgeschichtlich 'unsere' Welt als Horiziont vor gegeben ist als Aufforde- rung, 'meine' Welt zu entwerfen.
JE
Nota - Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und ihre Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Ihre Nachricht auf diesem Blog. JE
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 223f.
Nota. - Treffend spricht F. hier von 'meiner' Welt. 'Unsere' Welt ist die Welt der 'Reihe vernünftiger Wesen', aus der ich mich 'auswähle' - so wie mir lebensgeschichtlich 'unsere' Welt als Horiziont vor gegeben ist als Aufforde- rung, 'meine' Welt zu entwerfen.
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