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Samstag, 18. Juni 2016

Notwendig durch Freiheit.



§ 6

Dieser Beweis würde völlig hinreichen zu einer kategorischen Behauptung, um das Dass zu erklären, aber nicht zu einer bestimmten Einsicht in dasWie. Zu einer solchen Erklärung würde gehören, dass der ganze Akt des postulierten Hervorbringens der Vorstellungen dargestellt würde. Soll der Idealismus Wissenschaft sein, so muss er dies leisten können. //19// Jetzt wird im Voraus drüber nachgedacht, auf welche Weise der Idealismus diese Forderung erbringen könne.

Zuvörderst ist in der Philosophie die Rede von den mit dem Gefühl der Notwendigkeit begleiteten Vorstellun-gen. Da diese nun nicht, wie im Dogmatismus, durch ein Leiden, sondern aus einem Handeln der Freiheit er-klärt werden soll [sic], so würde dies ein notwendiges Handeln sein müssen, denn sonst würde es zu nichts hel-fen.

Anfangs zweifelt man, ob diese Vorstellungen Produkte einer Selbsttätigkeit sind, weil man sich dieses Tätigkeit nicht bewusst ist. Wenn die meisten Menschen von Tätigkeit, von Handeln hören, so verstehen sie darunter ein freies Handeln; aber es kann auch ein notwendiges Handeln geben. Ist aber ein notwendiges Handeln noch ein Handeln und nicht vielmehr ein Leiden zu nennen?

(Der echte Dogmatiker, der zugleich Fatalist sein muss, kann das Bewusstsein der Freiheit nicht leugnen, sondern er erklärt es für Täuschung. Das Handeln erfolgt erst zu Folge eines äußern Einwirkens. Vide Alexander von Joch (Hummel) über Belohnungen und Strafen in türkischen Gesetzen.)


Das notwendige Handeln ist nur unter der Bedingung eines freien Handelns notwendig, aber nicht überhaupt notwendig, sonst wäre es mit Leiden einerlei.
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Wissenschaftslehre nova methodo, II. Einleitung, Hamburg 1982, S. 18f.




Nota. - Wenn ich dies tun will, dann muss  ich es so machen. Die Freiheit liegt in der Zwecksetzung. In der Ausführung muss ich dem widerständigen toten Sein Rechnung tragen.
JE




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