Dienstag, 1. März 2016

Aus nichts wird nichts.



Wenn Fichte sagt, "aus nichts wird nichts", um die Ungewordenheit, Ewigkeit und Vorbestimmtheit der Ver-nunft zu erweisen, setzt er sie freilich als Substanz ihrem Wirklichwerden voraus. In ihrer Wirklichkeit kann sie aber nichts anderes sein als vernünftiges Handeln. Doch zu dem kann man nicht nur, sondern kann man allein sich selbst bestimmen; nicht bloß zum Handeln überhaupt, sondern gerade auch zu seiner Vernünftigkeit, so haben wir es von ihm gelernt. 

Die Lösung des Problems fällt aber in die Anthropologie und nicht in die Transzendentalphilophie. Sie geht so: Die Vernunft 'war da', bevor 'es sie gab'; nämlich sie war etwas Anderes. Sie war der Einklang des Gattungswe-sens mit seiner angestammten Umweltnische. Die ging verloren, als er von den Bäumen herabstieg und sich auf zwei Beinen in eine Welt aufmachte. Da war sie wieder da – aber als Mangel. Das Weitere ist bekannt.


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