Dienstag, 3. Februar 2015

Reflexion der Reflexion.



Sonach wäre der Zustand des Ich: Ich fühle mich begrenzt; aber das, in Rücksicht dessen ich mich begrenzt fühle, ist eine wirkliche, aber ideale Tätigkeit. Inwiefern es Tätigkeit ist, kann ich es nur anschauen, dies gibt die Anschauung X. Inwiefern sie aber beschränkt ist, fühle ich sie, dies gibt das / Gefühl Y; beide, X und Y, sind unzertrennlich miteinander verbunden, eins kann ohne das andere nicht sein.

Das Gefühl der idealen Tätigkeit ist nicht möglich und die ideale Tätigkeit kann nicht da sein, wenn sie nicht beschränkt ist. Diese Beschränktheit ist die Anschauung Y; das, was im im Gefühle beschränkt wird, ist das Reale des Ich, aber sobald das Reale beschränkt ist, tritt die ideale Tätigkeit wieder ein, und dies ist das in der Anschauung X Tätige. Wir haben hier wieder eine Synthesis, wie oben in der Anschauung überhaupt.

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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 92f.


Nota. - Was hier so sehr nach Haarspalterei aussieht, wird sich als notwendig erweisen, um zu verstehen, warum das Ich das, was es denkt, so denken muss (und gegebenenfalls ein anderes Ich ebenso). Dass also zwei freie Intelligenzen einander verstehen können.
JE




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