Montag, 15. Februar 2016

Die Zeit entsteht durch das Unterscheiden von Ursache und Wirkung.



Zum Beispiel die Begebenheiten in der Welt hängen zusammen wie Ursache und Wirkung, zugegeben! In dem Begriffe der Kausalität liegt schlechthin keine Zeit, denn das Bewirkte ist absolut mit der Ursache zugleich; auch mechanisch gedacht. 

Denn entsteht denn eine Verknüpfung erst hinterher nach der Ursache? Nein, wenn der Finger ein-drückt, entsteht die Grube. Alles, was ist, ist Bewirktes der Ursache und gleichzeitig mit ihr. Was ist diese Ursache? wieder Bewirktes, und so fort in Ewigkeit. So entsteht keine Zeit, alles ist ein Schlag. 

Woher kommt denn also die Zeit, die wir denn doch wohl haben? Daher, wir können das Bewirkte und Bewirkende nicht auf einmal denken, man geht von einem zum andern fort, hier gibt das Den-ken die Zeit. Auch dies nicht einmal, sondern das ursprüngliche Anschauen des Denkens, eine Ana-lyse der gemachten Begriffe liefert die Zeitverhältnisse.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 186


Nota. - Durch die Unterscheidung von Ursachen und Wirkungen entstehen Vorher und Nahher. Zu einer Zeit gehörte jedoch auch eine Dauer. Die entsteht so nicht. JE

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