Donnerstag, 11. Dezember 2014

Die transzendentale Freiheit realisiert sich im Überwinden des Widerstands.



Die Freiheit ist absolute Selbstaffektation und weiter nichts, sie ist aber kein Mannigfaltiges, also auch nicht anschaubar. Hier soll aber ein Produkt derselben anschaubar sein; dies ist nur unter der Bedingung möglich, dass mehrere Selbstaffektationen gesetzt werden, die als mehrere nur unterscheidbar wären durch das Mannigfaltige des Widerstands, der ihnen entgegengesetzt würde, aber ein Widerstand ist nichts ohne Tätigkeit, und inwiefern er überwunden wird, kommt er ins Ich. 

Das Ich sieht nur sich selbst, nun sieht es sich aber auch nur im Handeln, aber im Handeln ist es frei, also überwindend den Widerstand: die Freiheit wirkt ununterbrochen fort; der Widerstand gibt ununterbrochen nach, dass doch noch immer Widerstand bleibt. (Ein Bild davon ist das Fortschieben eines beweglichen Körpers im Raum.)

In jedem Moment liegt Widerstand und Handeln zugleich. Dieses Handeln geht nicht rückwärts, sondern in einem fort, es ist immer ein und dieselbe Selbstaffektation, die sich immer weiter ausdehnt durch die Anschauung. Der einfache Punkt der Selbstaffektation wird wird ausgedehnt durch die Anschauung zu einer Linie.  
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 59







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