Donnerstag, 18. Dezember 2014

Kant leugnet die intellektuelle Anschauung.



Kant leugnet die intellektuelle Anschauung, aber er bestimmt den Begriff der Anschauung so, dass sie nur sinnlich sein kann, und darum sagt er: Diese sinnliche Anschauung kann nicht intellektuell sein. 

Wenn einer behauptet, er / schaue das Ich an als ein Ding, wie Platner, oder wenn einer eine unmittelbare Offenbarung in sich anzuschauen glaubt, gegen den hat Kant recht. In der sinnlichen Anschauung wird etwas Fixiertes, Ruhendes, gewöhnlich im Raume angeschaut, aber in unserer intellektuellen Anschauung wurde nur ein Handeln angeschaut. Kant hatte sie, nur reflektierte er nicht darauf; Kants ganze Philosophie ist ein Resultat dieser Anschauung, denn er behauptet, dass die notwendigen Vorstellungen Produkte eines Handelns des Vernunftwesens sei, und nicht des Leidens. 

Dies konnte er doch nur durch Anschauung haben. Bei Kant findet Selbstbewusstsein statt; Bewusstsein des Anschauens in der Zeit; wie kommt er dazu? Doch nur durch eine Anschauung, und diese ist doch wohl eine intellektuelle.

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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 31f. 



Nota. -  
Den sinnlichen Anteil an der Anschauung nennt Fichte Gefühl, Leiden: ein unfreier Zustand. Anschau- en ist - als ein Reflektieren auf das Gefühl - ein Handeln, und geschieht aus Freiheit.

JE 



Nota. Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog.

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