Montag, 21. September 2015

Wie die Vorstellung von Kausalität entsteht.




Das Ich soll wählen, wie gesetzt wird, oder (das Ich denkt) unter dem Mannigfaltigen, um sich selbst zu bestimmen [sic], so dass das Objekt seines Willens in der Sinnlichkeit wirklich werde; also das Wählen setzt sich selbst voraus, es weiß schon, dass es wählen kann und Kausalität hat, das Ich ist also mit sich selbst schon vollständig bekannt, es setzt sich in der Entwerfung des Zweckbegriffs voraus, dies ist hier der Hauptpunkt!

Zuvörderst, wie setzt sich das Ich voraus, notwendig voraus in jenem Wählen (Der Form nach nicht, was ist es materialiter?) Das Ich selbst in diesem Akte ist bloß Bestimmbares, nicht Bestimmtheit, es schreibt sich nicht eine bestimmte Kausalität zu dem oder jenem Erfolg zu, sondern setzt eine Kausalität überhaupt voraus.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 190


Nota.  'Woher hat es denn den Begriff von Kausalität-überhaupt?' – Das wäre eine dumme Frage: Obige Stelle zeigt, wie die Vorstellung von Kausalität überhaupt erst entsteht – nämlich indem das Ich so und so handelt. Es setzt sie – und zwar so, als ob sie ihm vorausgesetzt gewesen wäre.
JE






Nota. Das obige Bild gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog. JE 

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