Samstag, 25. März 2017

Im ganzen Bewusstsein komme ich immer nur als Vermögen vor.


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Anmerkung. Nur durch dieses gegenwärtig geschilderte Denken, durch das sich das Ich ein Vermögen zu- schreibt, findet es sich als wirkliches Ich, abgesondert von der Welt. Auf das Bestimmtsein wird das im Ersten entstandene Ich übertragen [sic]. Es ist alles Erscheinung, auch ich mir selbst, welches schon Kant gesagt hat; aber woher diese Erscheinung? Diese mache ich. Was bin ich? Ein Geist, - Seele und dergleichen mehr. -

Aber ist letzte Ansicht erstes: auch Erscheinung? Auch dies ist Erscheinung, nämlich die eines Vermögens, vide Reinholds Vorstellungsvermögen pp; aber hier sehen wir, wie ein Vermögen überhaupt entsteht, es ist ein sinn- licher Begriff, erzeugt durch Versinnlichung. Im ganzen Besusstsein komme ich nur immer vor als Vermögen.

Wir wollen das Bewusstsein der Agilität des Ich ableiten, nicht als etwas, das geschehen ist, sondern als etwas unmittelbar Geschehendes. Oben argumentierten wir so: Ich finde meine eigene physische Kraft als bewegt; durch sie hindurch erblicke ich ein Objekt als Resultat meiner Kausalität, aber wie wird die physische Kraft die meinige? Ich beziehe diese Bestimmtheit derselben auf mein Selbstbestimmen, welches ich voraussetze als Er- klärungsgrund. Demnach entsteht die höhere Frage: Wie werde ich mir dieses meines Bestimmens bewusst? 

Dies haben wir zuletzt erörtert.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 205



Nota. - Ich erscheine mir in meinem Tun: in dem, was actu geschieht, als das Tätige. Erscheinung wessen? Eines Vermögens, das ich 'nachträglich voraussetzen' muss, und nur als solches kommt ein Ich im Bewusstsein vor.
JE


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