Montag, 16. Juli 2018

Die Welt ist Eine, weil das Ich Eines ist.


Wenn man die Verrichtungen des menschlichen Geistes systematisch in einem letzten Grunde vereinigen wolle, müsse man Dieses und Jenes als Handlungen desselben annehmen; jedes vernünftige Wesen, das es versuchen würde, werde in diese Notwendigkeit versetzt werden; dies und nichts weiter behauptet der Philosoph.

Jene ursprünglichen Tathandlungen haben dieselbe Realität, welche die Kausalität der Dinge in der Sinnenwelt aufeinander und ihre durchgängige Wechselwirkung hat.
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Grundlage der Naturrechts..., SW III, S. 25


Nota. - Das ist ein Zirkel, um nicht zu sagen: eine Tautologie. Will man die Verrichtungen des menschlichen Geistes als in einem Grunde vereinigt annehmen, muss man dieselben als Handlungen dieses letzten Grundes auffassen; wenn ich für die Handlungen des menschlichen Geist einen gemeinsamen Grund postuliere, muss ich ihn mir als ein einig handelndes Subjekt vorstellen. Eins bedeutet soviel wie das andere.

Warum ist es dennoch keine Tautologie? Weil unsere Vorstelleung einer verbindlichen Vernunft eben darauf beruht und sich anders als tautologisch gar nicht in Worte fassen lässt.

Um die Vorstellung von der Kausalität steht es nicht viel anders. Nicht nur ist sie auch eine Tautologie, die sich nicht sinnvoll in Worte fassen lässt; sondern sie ist auch dieselbe Denkfigur: Will ich die Welt als ein Ganzes betrachten, muss ich sie als Analogon meiner Vernunft auffassen (was sie, transzendental verstanden, auch ist.)
JE




Nota - Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und ihre Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Ihre Nachricht auf diesem Blog.  
JE

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