Donnerstag, 22. Januar 2015

Das Mysterium der Eins.



Man nehme ein Objekt und setze es in den Raum und frage: wo ist es? Darauf gibt es keine Antwort, denn man hat keinen Punkt, wodurch man es bestimmen könnte, und doch gibt es eine solche Bestimmung, sie gründet sich darauf: Das erste Objekt wird gesetzt in den absolutem Raum durch absolute Spontaneität; das erste, was wir im Raum setzen, ist durch nichts bestimmt als durch unser Denken. .../...

Alle Ortsbestimmung ist nach dem vorigen § bloß relativ, oder nur bestimmt durch den Ort eines anderen Objekts; woher nun die erste Bestimmung? Das erste Ding, wodurch ich die anderen bestimme, ist in dem Ort, worin ich es gesetzt habe.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 116 


… Es ist dann jede Zahl aus der vorhergehenden zu definieren. ...
Gottlob Frege, Die Grundlagen der Arithmetik. 1884, § 6, S. 8

Das Mysterium ist die Eins. Es ist das Mysterium des Anfangs. Der ist schlechterdings nicht erklär-, d. h. ableit- bar. Denn wäre er abgeleitet, wäre er nicht Anfang. Der Anfang kann lediglich angeschaut werden. 
(Das Zählen geschieht in der Zeit.)

Erklärungsbedürftig bleibt weiter die Vermehrung um eins. Jedesmal ein ‘neuer Anfang’? Jedesmal eine neue Anschauung? Was bedeutet addieren? Verlängerung der Zeit um ‘dasselbe’?

3. 4. 2009 

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