Freitag, 24. Juli 2015

Wie die Vernunft historisch wurde.



Die WL erzählt die pragmatische Geschichte davon, wie die Vernunft in die Welt gekommen ist.

Was ist die Vernunft? Die intelligible Welt  –  Vernünftigkeit ist die Teilhabe daran. 

Nur als intelligible ist uns eine Welt 'gegeben': als Datum unserer Vorstellungen. – Die Daten, die unsere Sinneszellen als Gefühl vermelden, werden in der Anschauung zum Bild. Die Anleitung, wie dieses Bild in der Vorstellung ohne Beihilfe der Sinnlichkeit wiederherzustellen ist, ist der Begriff. Im Begriff werden die sinnli- chen Dinge intelligibel. Nichtsinnliche Begriffe sind Noumena, sie sind intelligibel apriori = Weil sie nur intel- ligibel sind, sind sie apriori. Nehme ich die intelligible Welt als gegeben und nicht als gemacht - das tut der Dogmatiker -, ist alles apriori.  

Die WL betrachtet die wirkliche Vorstellungstätigkeit der Menschen unter der Fragestellung, wie daraus eine Welt entstehen konnte, in der die Intelligenzen miteinander verkehren können: wie ein System von Begriffen möglich ist. Sie führt die vorstellende Tätigkeit auf ihren Ausgangspunkt ('Tathandlung') zurück, um von dort aus "vor unseren Augen" die intelligible Welt zu rekonstruieren. Sie ist die Vorgeschichte der Vernunft.


Das ist der transzendentale Teil der Wissenschaft = Philosophie.

Die reale Geschichte der Vernunft beginnt mit der intelligiblen Welt selbst: in dem Moment, wo historische Individuen zu Vernunftwesen werden. Dies geschieht erst in dem Akt ihrer Begegnung und ihrer wechselseitigen Anerkennung als Freie. Da sie es taten, muss man ihnen das Vermögen zusprechen, dass sie es konnten.

Die Versammlung einer 'Reihe vernünftiger Wesen', die Bildung einer intelligiblen Welt und die Entstehung der Vernunft sind dasselbe.




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