Donnerstag, 17. April 2014

Ein völlig neues Terrain.


Annamartha, pixelio.de

Der Abschnitt 'Wissen' in der Bestimmung des Menschen endete mit dem Ergebnis Nichts gilt und Alles nur Konstrukt. Das ist der Schlusspunkt der theoretischen Philosophie. Kann man unter dieser Prämisse sein Leben führen? Offenbar nicht, wenn alles gleich-gilt. Es ist ein Nihilismus, der prima vista allenfalls heroisch zu ertragen ist.

Oder den zu ertragen man sich weigert und sich am eignen Schopf aus dem Morast zieht. So wie der Wendung von der dogmatischen zur kritischen Betrachtungsweise ein praktisches Motiv zugrunde lag -  Es war dasselbe: Unter dieser Prämisse lässt sich ein Leben nicht führen -, wird nun aus praktischer Not ein neues Terrain betreten. Ein neues Terrain, denn das ist festzuhalten: Die Möglichkeiten der Theorie sind, mit Abschluss des kritischen Durchgangs, erschöpft.

Das neue Terrain heißt: Wenn die Welt und das Leben in ihr einen eigenen Sinn nicht haben, dann kann, wenn und weil ich will, nur ich ihnen einen Sinn geben. Geben, nicht entgegennehmen. Aus vollkommener Freiheit, wie er sagt. An etwas Vorgegebenes kann ich mich immer noch nicht halten.

Viel weiter ist er also nicht gekommen. Sein Ergebnis ist einstweilen nur: Ich muss, wenn ich will...

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Ob für die Lebensführung damit viel gewonnen ist, muss er uns noch zeigen. Für die positiven - 'historischen' - Wissenschaften ist es dagegen schon eine Menge: In ihrem Ergebnis begründet die Wissenschaftslehre eine Anthropologie.




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