Donnerstag, 8. Mai 2014

Es muss alles erst noch gemacht werden.


Rainer Sturm / pixelio.de 

Man hat, und ich selbst habe mich oft des Ausdruck bedient: Ordnung einer übersinnlichen Welt. Man versteht dies unrichtig – und man kann freilich nicht auf alle möglichen Mißverständnisse rechnen und ihnen vorbauen -, wenn man glaubt, die übersinnliche Welt sei, ehe sie geordnet worden, und die Ordnung sei erst ein Akzidens derselben. Nein: sie selbst wird Welt nur dadurch, daß sie geordnet wird. 

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Rückerinnerungen..., S. 166


Nota.

Das war nicht unumgänglich, dass Fichte sich in Jacobis Falle begab. Die gegenläufige problematische, aktuali- stische Tendenz scheint immer wieder hervor. So wie es das Sittengesetz nicht 'gibt', sondern "selbstgemacht" werden muss, kann auch eine moralische Weltordnung - und etwas anderes könne die 'göttliche Weltregierung' ja nicht bedeuten - nicht als seiend vorausgesetzt, sondern nur als sein-sollend gesetzt werden. Und zwar nicht nur das Dass, sondern auch das Was.
JE



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