Sonntag, 28. September 2014

Auf dem Weg zum Ziel.



Ich soll etwas heißt: ich soll dasselbe außer mir hervorbringen; oder, wenn ich auch, da es ohne Zweifel mir ein unendliches Ziel setzt, indem es nie ist, sondern immer nur sein soll, es nie vollständig realisieren könnte, so soll ich doch immer so wirken, dass ich mich auf dem Wege der Annäherung zu meinem Ziele befinde. Ich soll also doch manches, das auf diesem Wege liegt, wirklich hervorbringen.
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System der Sitttenlehre, SW IV, S. 66



Nota.

Da ist sie wieder, die für Fichte ungehörige Vermengung von  Moralität und Recht. Die Fiktion eines vernünftigen Endzustandes - das "unendliche Ziel" - kann ja nur mein Verhältnis zu Anderen betreffen; was ich ihnen schulde und sie mir, d. h. in Staat und Gesellschaft. Was ich mir selber schulde, kommt in keinerlei 'Zustand' vor, sondern immer nur einzeln und ad hoc; nämlich in der Vorstellung, und nur davon kann die Rede sein. Obige 'Stelle' ist ein politisches Programm, aber kein moralisches Gebot.
J.E.




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