Was es auch sein möge, das den letzten
Grund einer Vorstellung enthält, so ist wenigstens so viel klar, dass es nicht
selbst eine Vorstellung sei und dass eine Umwandlung damit vorgehen müsste, ehe
es fähig ist, in unserm Bewusstsein als Stoff einer Vorstellung angetroffen zu
werden. / Das Vermögen dieser Umwandlung ist die Einbildungskraft. – Sie ist
Bildnerin. Ich rede nicht von ihr, insofern sie ehemals gehabte Vorstellungen
wieder hervorruft, verbindet, ordnet, sondern indem sie überhaupt etwas erst
zu einer Vorstellung macht. – Sie ist insofern Schöpferin des eigenen Bewußtseins.
Ihrer, in dieser Funktion ist man sich nicht bewußt, gerade weil vor dieser
Funktion vorher gar kein Bewusstsein ist. Die schaffende Einbildungskraft. Sie ist Geist.
Resultat. Dieses Bild müssen wir selbst bilden.
____________________________________________
Über die Pflichten des Gelehrten, Gesamtausgabe II/3, S. 297f.
____________________________________________
Über die Pflichten des Gelehrten, Gesamtausgabe II/3, S. 297f.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen