Donnerstag, 18. Juni 2015

Zwischen anschauen und denken steht der Begriff.

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Nur die Anschauung lässt sich anschauen, nicht denken; das Denken lässt sich nur denken, nicht anschauen. Jede Äußerung des Gemüts lässt sich nur durch sich selbst auffassen.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 32


Die Scheidelinie zwischen den beiden markiert der Begriff. Und zwar nicht, ob ich ihn 'richtig' gebrauche, so wie alle anderen in derselben Situation; sondern sobald ich ihn mir vorsetze als Regel, wonach ich ihn konstruieren soll. Ich habe meine Anschauung gefasst heißt: Ich habe sie so auseinandergelegt, wie ich sie bei nächster Gelegenheit wieder zusammenzusetzen mir vornehme. Nun erst habe ich sie. Denn als Begriff ist er aus dem Zeitverlauf ausgeschieden, er ist 'im Raum' verfügbar ;geworden wie ein Rechenchip. Ich kann mit ihm operieren, ohne meine Einbildungskraft neu bemühen zu müssen; die vertrüge nämlich keine (Re-) Konstruktionsvorschrift.

PS. Empirisch handelt es sich wohl um den Akt der Digitalisierung. Jedoch: Die Transzendental- philosophie beschreibt nicht einfach, was geschieht, sondern will seinen Sinn deuten. Das ist kein bloßes Übersetzen aus der einen Sprache in die andere. Es ist - übrigens in beiden Richtungen - mehr als das.





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