Wettlauf
4. Wir gehen auf den Punkt zurück, von dem wir ausgingen, um die Synthesis auszubreiten und näher zu bestimmen. Die Aufforderung an mich war, wie jeder Eindruck, als Wahrnehmung (nicht an sich) Beschrän- kung meines physischen Handelns, sonach meiner physischen Kraft; so wie alles Sein Aufhebung meines Handelns ist. Weil dies außer mir geschieht, kann ich es nicht; nicht schlechthin, sondern bloß mir selbst überlassen kann ich es nicht, wohl [aber], wenn ich die Grenze durchbrechen wollte.
Diese Aufforderung heißt und ist Beschränkung meines physischen Handelns in gewisser Rücksicht. Es ist klar, dass, um die Beschränktheit zu erklären, ich eine physische Kraft annehmen muss, denn es wirkt ja doch nur Physisches auf Physisches. Man bemerke wohl den Übergang. Vorher war bloß von dem Handeln die Rede, das gibt eine physische Kraft; sobald von Beschränktheit meiner die Rede ist, wird dies bestimmt; wie nun von einem Handeln in mir auf ein Handeln außer mir geschlossen wurde, so wird hier von der sinnlichen Kraft als [einem] Bestimmten auf ein homogenes (weil es in demselben Akt des Denkens vorkam) Bestimmtes geschlos- sen.
Es steht so: Dass ich mich aufgefordert finde, ist nichts als sinnliche Aufgabe, mich selbst zu beschränken; davon schließe ich auf ein vernünftiges Wesen, und da sie ein sinnliches Handeln ist, auf eine sinnliche Kraft dieses sinnlichen [sic] Wesens, ich realisiere ein Vernunftwesen als sinnliche Kraft außer mir.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 233
Nota. - Natürlich muss es im letzten Satz heißen: "...da sie ein sinnliches Handeln ist", schließe ich "auf eine sinnliche Kraft dieses vernünftigen Wesen"; sonst ist es sinnlos.
JE
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