Mittwoch, 3. Mai 2017

Meine Individualität ist bestimmte Bestimmbarkeit meiner selbst.



Was schaue ich denn nun an? Etwas durch die Einbildungskraft Versinnlichtes. Im Handeln ist nicht bleibende Gestalt, weder des Subjekts noch Objekts. Das Denken des Handelns ist ganz sinnlich, und eine solche Ansicht ist von der Synthesis, durch die das Bewusstsein zustande kommt, unzertrennlich. 

Nun muss ich zu dem bestimmten Handeln ein Bestimmbares setzen. Da das Bestimmte sinnlich ist, muss das Bestimmbare auch sinnlich sein. Das Bestimmbare war nach dem Obigen meine Individualität, meine sinnliche Kraft, daher muss dieses auch als ein Sinnliches erscheinen.

Was ist nun meine Indivdualität? Mein versinnlichtes Sollen. Eine Aufforderung zur freien Tätigkeit als Faktum in der Sinnenwelt. Es ist die Beschränktheit meiner Freiheit in einer besonderen Sphäre, oder bestimmte Be- stimmbarkeit meiner selbst. 

Die Aufforderung eines Sollens muss also erscheinen als Wahrnrhmung, welche eine ganz eigne Idee dieses Systems* ist, eine ganz eigne Erklärungsweise, die Wirksamkeit in der Sinnenwelt zu erklären. Sie ist nichts als objektive, versinnlichte Wahnehmung meiner Bestimmung, auf andere und mit anderen Vernunftwesen  in Wechselwirkung zu treten.

Ich finde mich in mir selbst aufgefordert, frei zu handeln in einer bestimmten Sphäre. Das passendste Beispiel davon ist das einer Frage. In //231// ihr ist Bestimmtheit und Bestimmbarkeit, hier ist bestimmte Bestimmbarkeit: leiden und affiziert werden und Freiheit.
 
*) [der WL]
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 230f.




 

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