Freitag, 29. August 2014

Seine Sinnlichkeit ist dem Ich vorausgesetzt.



Eine freie Handlung ist nur möglich nach einem frei entworfenen Begriff von ihr, sonach müsste die freie Intelligenz vor aller Handlung vorher eine Kenntnis von den Handlungsmöglichkeiten haben, eine solche Kenntnis lässt sich nur dadurch erklären, dass dem Ich vor aller Handlung ein Trieb beiwohne, in welchem eben darum, weil er nur / Trieb ist, die innere Tätigkeit desselben beschränkt sei. 

Da dem Ich nichts zukommt, als was es sich nicht setze, so muss es diese Beschränkung setzen, und so etwas nennt man ein Gefühl. Da durch die Freiheit gewählt werden soll, muss es ein Mannigfaltiges von Gefühlen geben... 

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Wissenschaftslehre nova methodo, Nachschrift K. Chr. Fr. Krause, Hamburg 1982,
S. 71f.

[Rechtschreibung angepasst]




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