Nach Kant bilden Raum und Zeit zusammen mit den zwölf Kategorien das Reich des Apriori. So haben es jedenfalls seine orthodoxen Anhänger aufgefasst, und er hat es geduldet. Denn woher das Apriori stammt, hat er in der Kritik der reinen Vernunft nicht mehr erörtert. Es brannte ihm auch nicht unter den Nägeln: Schließlich hatte er Platz für den Glauben schaffen wollen.
So war das Apriori zwar ins Subjekt verlagert - aber nicht als seine eigene Tat. Die Wissenschaftslehre musste, um Kant zu Ende zu führen, die Herkunft des Apriori - gerade des Apriori! - aus der Tätigkeit des Ich demon- strieren.
Das Mysterium der Eins.
wandprinz
Man nehme ein Objekt und setze es in den Raum und frage: wo ist es? Darauf gibt es keine Antwort, denn man hat keinen Punkt, wodurch man es bestimmen könnte, und doch gibt es eine solche Bestimmung, sie gründet sich darauf: Das erste Objekt wird gesetzt in den absolutem Raum durch absolute Spontaneität; das erste, was wir im Raum setzen, ist durch nichts bestimmt als durch unser Denken. .../...
Alle Ortsbestimmung ist nach dem vorigen § bloß relativ, oder nur bestimmt durch den Ort eines anderen Objekts; woher nun die erste Bestimmung? Das erste Ding, wodurch ich die anderen bestimme, ist in dem Ort, worin ich es gesetzt habe.
Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 116
… Es ist dann jede Zahl aus der vorhergehenden zu definieren. ...
Gottlob Frege, Die Grundlagen der Arithmetik. 1884, § 6, S. 8
Das Mysterium ist die Eins. Es ist das Mysterium des Anfangs. Der ist schlechterdings nicht erklär-, d. h. ableit- bar. Denn wäre er abgeleitet, wäre er nicht Anfang. Der Anfang kann lediglich angeschaut werden. (Das Zählen geschieht in der Zeit.)
Erklärungsbedürftig bleibt weiter die Vermehrung um eins. Jedesmal ein ‘neuer Anfang’? Jedesmal eine neue Anschauung? Was bedeutet addieren? Verlängerung der Zeit um ‘dasselbe’?
3. 4. 2009
Ursprünglich ist nur Materie.
Harald Schottner, pixelio.de
…es ist nicht möglich, auf den Raum zu reflektieren, ohne auf das Objekt, das im Raume ist, zu reflektieren; denn der Raum ist die subjektive Bedingung des Objekts, und der Raum ist bedingt durch die Reflexion auf das Objekt. Es ist nicht möglich, auf das Objekt zu reflektieren, ohne auf den Raum, aber es gibt auch keinen Raum ohne Objekt, sonach sind beide im Bewusstsein notwendig vereinigt; ursprünglich ist kein Objekt und kein Raum gegeben allein, sondern zugleich. Objekt im Raum aber heißt Materie; folglich ist ursprünglich Materie.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Nachschrift K. Chr. Fr. Krause, Hamburg 1982, S. 112
Nota. - Dass der 'Raum' durch Materie (bzw. Energie) gebildet wird, ist eine moderne Auffassung.
JE
…es ist nicht möglich, auf den Raum zu reflektieren, ohne auf das Objekt, das im Raume ist, zu reflektieren; denn der Raum ist die subjektive Bedingung des Objekts, und der Raum ist bedingt durch die Reflexion auf das Objekt. Es ist nicht möglich, auf das Objekt zu reflektieren, ohne auf den Raum, aber es gibt auch keinen Raum ohne Objekt, sonach sind beide im Bewusstsein notwendig vereinigt; ursprünglich ist kein Objekt und kein Raum gegeben allein, sondern zugleich. Objekt im Raum aber heißt Materie; folglich ist ursprünglich Materie.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Nachschrift K. Chr. Fr. Krause, Hamburg 1982, S. 112
Nota. - Dass der 'Raum' durch Materie (bzw. Energie) gebildet wird, ist eine moderne Auffassung.
JE
Kant wollte alles aus Begriffen dartun.
artscience
Dieser Punkt ist in der Kantischen Darstellung nicht ganz richtig behandelt und hat Veranlassung zu einem System gegeben, wo zwar der Raum a priori sein soll, in welchem aber die Objekte a posteriori hinzukommen sollen.
Kant behauptet auch, dass die Objekte a priori im Raum sein sollen; er schließt aber indirekt. Der Raum ist ihma priori, er ist ideal, sonach müssen auch die Objekte ideal sein: Kant wollte alles aus Begriffen dartun, drum wird auch seine transzendentale Ästhetik so kurz; das geht aber nicht, das Vernunftwesen ist nicht nur begreifend, sondern auch anschauend. Er bewies seine Anschauung vom Raume durch Induktion, Kant sagt nicht, dass der Raum gegeben werde; er sagt, dass unseren sinnlichen Vorstellungen etwas zu Grunde liege, dass es Noumene gäbe; er hat sich nicht deutlich darüber erklärt; er nennt es etwas, es ist aber nicht etwas, das Sein hat, sondern Handeln.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 113
Nota. - Die sogenannten orthodoxen Kantianer seiner Zeit, auf die Fichte hier anspielt, beriefen sich nicht ganz zu Unrecht auf den Meister. Dieser hatte dem Wissen Grenzen gesetzt, um dem Glauben Platz zu machen, und namentlich hatte er sein Apriori - Zeit und Raum und die zwölf Kategorien - nicht nach seiner Herkunft befragt; so dass es jedermann freigestellt blieb, es für die Verfügung einer höheren Intelligenz zu halten. Fichte schneidet diese Möglichkeit ab. Ihm geht nicht erst das aposteriorische, reale Wissen auf eine Handlungsweise des Subjekts zurück, sondern schon dessen apriorische kategoriale Voraussetzungen - weil nichts woanders herkommt als aus dem handelnden Ich. Für das Walten einer höheren Macht ist dann kein Platz mehr.
JE
Dieser Punkt ist in der Kantischen Darstellung nicht ganz richtig behandelt und hat Veranlassung zu einem System gegeben, wo zwar der Raum a priori sein soll, in welchem aber die Objekte a posteriori hinzukommen sollen.
Kant behauptet auch, dass die Objekte a priori im Raum sein sollen; er schließt aber indirekt. Der Raum ist ihma priori, er ist ideal, sonach müssen auch die Objekte ideal sein: Kant wollte alles aus Begriffen dartun, drum wird auch seine transzendentale Ästhetik so kurz; das geht aber nicht, das Vernunftwesen ist nicht nur begreifend, sondern auch anschauend. Er bewies seine Anschauung vom Raume durch Induktion, Kant sagt nicht, dass der Raum gegeben werde; er sagt, dass unseren sinnlichen Vorstellungen etwas zu Grunde liege, dass es Noumene gäbe; er hat sich nicht deutlich darüber erklärt; er nennt es etwas, es ist aber nicht etwas, das Sein hat, sondern Handeln.
Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 113
Nota. - Die sogenannten orthodoxen Kantianer seiner Zeit, auf die Fichte hier anspielt, beriefen sich nicht ganz zu Unrecht auf den Meister. Dieser hatte dem Wissen Grenzen gesetzt, um dem Glauben Platz zu machen, und namentlich hatte er sein Apriori - Zeit und Raum und die zwölf Kategorien - nicht nach seiner Herkunft befragt; so dass es jedermann freigestellt blieb, es für die Verfügung einer höheren Intelligenz zu halten. Fichte schneidet diese Möglichkeit ab. Ihm geht nicht erst das aposteriorische, reale Wissen auf eine Handlungsweise des Subjekts zurück, sondern schon dessen apriorische kategoriale Voraussetzungen - weil nichts woanders herkommt als aus dem handelnden Ich. Für das Walten einer höheren Macht ist dann kein Platz mehr.
JE
Das Bestimmbare und die Freiheit des Handelns bedeuten dasselbe: von vorn und von hinten.
Aus der Freiheit der Intelligenz folgt, dass die Materie und mit ihr der Raum teilbar sein muss ins Unendliche, weil sonst die absolute Freiheit gehemmt wäre, indem sie wenigstens so weit beschränkt wäre, einen bestimmten Teil der Materie in einen [sic] bestimmten Raum zu denken.
Ebenso muss der Raum Stetigkeit haben ins Unendliche; ich mag teilen, so weit ich will, so finde ich immer noch zu teilen. Wenn dies nicht wäre, so hörte der RaBestimmbare und die Freiheit des Handelns bedingen einander.um irgendwo auf, und dies wäre die Grenze meiner Freiheit.
Ich kann die Freiheit des Handelns nicht denken, ohne die Objekte schon zu haben. Ich bekomme den Raum mit den Objekten. Um die Handlung der Freiheit zu setzen, ein Objekt in einen beliebigen Raum zu setzen, muss das Objekt schon einen Raum haben, es erfüllt schon einen Raum, aber keinen Platz (bestimmten Ort) im Raume. Es schwebt der Einbildungskraft nur vor. Ich habe beides schon, es ist das Bestimmbare.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 114
Nota. - Die Freiheit des Handelns und das Bestimmbare sind keine Sachen, sondern Ansichten eines Verhältnisses. Es ist ein aktives Verhältnis: Nur wenn ein Bestimmendes sich verhält, verhält sich auch das Bestimmbare.
Ich kann das Bestimmbare von seiner Bestimmbarkeit unterscheiden. Aber dadurch wird das Bestimmbare nicht zu einer Sache, sondern zu einem Noumenon.
JE
Ich kann das Bestimmbare von seiner Bestimmbarkeit unterscheiden. Aber dadurch wird das Bestimmbare nicht zu einer Sache, sondern zu einem Noumenon.
JE
Die Zeit entsteht aus dem Wollen.
Das Bewusstsein ist überhaupt in keiner Zeit. Nur sie hat Anfang und Ende. Die ganze Zeit ist bloß Ansicht, die dadurch entsteht, dass wir an das erste angenommene Wollen ein anderes als Erklärendes* anknüpfen, und auch vorwärts etwas anknüpfen, was daraus folgen soll.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 187
*) [rückwärts, als Erklärungsgrund, JE]
Aus dem Wirken entsteht die Zeit.
Endlich - das Vernunftwesen kann sich nicht wirkend setzen, ohne sich zugleich vorstellend zu setzen, es kann sich nicht setzen als wirkend auf ein bestimmtes Objekt, ohne dieses Objekt immerfort vorzustellen; es kann keine bestimmte Wirkung als vollendet setzen, ohne das Objekt, auf die sie gegangen, zu setzen. Nämlich da das Objekte gesetzt wird als die Wirksamkeit vernichtend, aber die Wirksankeit doch neben dem Objekt beste- hen soll, so entsteht / hier ein Widerstreit, der sich nur durch ein Schweben der Einbildungskraft, wodurch die Zeit entsteht,* vermitteln.
Die Wirksamkeit auf das Objekt geschieht daher sukzessiv in der Zeit. Wird nun auf ein und dasselbe Objekt gewirkt und sonach die Wirksamkeit in jedem gegenwärtigen Moment betrachtet als bedingt von den vorherge- henden, und mittelbar durch die in allen vorhergehenden: so wirdd der Zustand des Objekts in jedem Moment ebenfalls betrachtet als bedingt durch den in allen vorhergehenden Momenten, von der ersten Erkenntnis des Objekts an; und so bleibt das Objekt dasselbe, unerachtet es unaufhörlich verändert wird; nämlich als das durch die Einbildungskraft hervorgebrachte Substrat, um in demselben das Mannigfaltige zu verknüpfen, die Unterla- ge der unaufhörlich sich ausschließenden Akzidenzrn, welche man den bloßen Stoff nennt, bleibt dieselbe.
*) Man kann hierüber nachlesen Jacobi, Gespräch über Idealismus und Realismus, wo einleuchtend nachgewiesen wird, dass Zeitvorstellungen, die an sich dem reinen Begriff der Kausalität widersprechen, nur aus der Vor-stellung unserer eigenen Wirksamkeit auf die Dinge übertragen werden.
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Grundlage des Naturrechts nach Prinzipien der Wissenschaftslehre, SW Bd. III, S. 28f.
Nota. - Hume war aufgefallen, dass aus der Erfahrung immer nur ein vorher/nachher kommt, aber nie ein weil/darum. Damit hat er Kant ein Licht aufgesteckt. Doch dass eben die Zeit bei der Kausalität der springende Punkt ist, hat jener nicht bemerkt.
Nietzsche dagegen hat die Analogie zum menschlichen Tätigsein bemerkt: "Ich bemerke etwas und suche nach einem Grund dafür: das heißt ursprünglich: ich suche nach einer Absicht darin und vor allem nach einem, der Ab- sicht hat, nach einem Subjekt, einem Täter: alles Geschehen ein Tun – ehemals sah man in allem Geschehen Ab- sichten, dies ist unsere älteste Gewohnheit. – Die Frage »warum?« ist immer die Frage nach der causa finalis, nach einem »Wozu?«" Aus dem Nachlass, [550]
Doch so kritisch er auch war: Nach der Zeit hat er nicht weiter gefragt.
Fichte dagegen trennt die Vorstellung vorher/nachher von der Vorstellung der Dauer. In der eigentlichen Kausal- vorstellung wenn/dann ist ein Verlaufen der Zeit gerade nicht gemeint. Das wäre der 'Ort', wo eine reale Wir- kung geschieht. Die Kausalität, vorgestellt als irdische Erscheinung der rein logischen Folgerichtigkeit (Dependenz, sagt Fichte), hat dagegen keine Dauer, denn sie ist jenseits von Raum und Zeit.
Vorstellen können auch wir die logische Wirksamkeit nur in der Zeit, auch das wenn/dann; doch nur, weil wir die eine Bestimmung nicht zugleich mit der andern Bestimmung treffen können, sondern die eine immer nur im Un- terschied zu der andern: nach der andern. Doch eben darum können wir auch nachträglich wieder davon abstra- hieren: im Denken, durch den Begriff, denn der ist außerhalb der Zeit.
Die durch den Begriff gegebene Möglichkeit, logische Folgerichtigkeit mit reeller Wirksamkeit gleichzusetzen, ist der Urgrund aller metaphysischen Versuchung und allen Dogmatismus' des ansonsten so nüchternen gesunden Menschenverstands.
JE
Zeit als Folge und als Dauer.
Alles mein Denken, durch das ich mich eigentlich konstruiere, ist das Denken eines Ichs, in dem ein Mannigfaltiges liegt, nämlich Zweckbegriff und Handeln. Dieses wird erstens durch mein Denken unterschieden, also zweitens dadurch in ein Verhältnis gesetzt, in welches? In das der Bestimmbarkeit und Bestimmtheit oder Dependenz, id est das Verhältnis in der Zeit: Das Bestimmbare geht dem Bestimmten voraus, der Zweck/begriff geht dem Wollen voraus. -
Ist 'wirklich' erst Entschluss als Wille? Bedeutet 'wirklich' Wahrheit vor der reinen Vernunft, so ist die Antwort: Nein, Wollen und Deliberieren und das Verhältnis, in das ich sie setze, ist alles bloß Erscheinung; mein Bewusstsein geht nicht aus von Wollen, Zweckbegriff und Wahrnehmung eines Objekts, sondern es geht von allen aus, ist alles, in der Erfahrung erst trenne ich es.
Der einfache Lichtstrahl fällt in ein Prisma und liefert verschiedene Farben. Niemand sagt, der Lichtstrahl sei diese Farben, sondern er sei einfach und durchs Prisma zerstreut. So lässt man sich wohl auch gefallen, wenn man von der Idealität des Raumes redet, aber wenn man in die Zeit hereinkommt und einsehen soll, auch da ist ein einfacher Strahl, der in keiner Zeit ist, ist auch nur so ein Prisma, nämlich unser sinnliches Vorstellungsver-mögen, durch das die Ausdehnung in der Zeit entsteht. Allein dies muss man begreifen.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 185f.
Nota. - Als System gedacht, ist die Vernunft außerhalb der Zeit; für sie ist Alles auf einmal. Wenn aber ihre Tätigkeit bestimmen ist, dann ist für das Bestimmende zuerst ein Bestimmbares und dann ein Bestimmtes. Sachlogisch muss ein Vorher-Nachher notwendig hinzugedacht werden. Statt einer Kausalität, wie in der Wirklichkeit, geschieht hier eine Dependenz: Nur wenn das eine geschieht, kann das andere folgen. Im Unterschied zur förmlichen Kausalität lässt sich das Verhältnis nicht umkehren. Vorstellen hat, wie alles Handeln, eine Richtung.
So im Modell. In der Wirklichkeit kommt die Dauer hinzu, sie lässt und sie Zeit lang oder kurz werden, und sie entsteht, indem das wirklich vorstellend handelnde Ich beim Bestimmen zwischen zwei Zweckbegriffen zu wählen hat. Und das dauert.
Die Zeit hat eine notwendige und eine hinreichende Bedingung. Die müssen gegeben sein, sonst ist sie nicht; nänlich nicht vorstellbar.
JE 13. 8. 18
Nur durch das Schweben der Einbildungskraft entsteht eine Zeit.
Schon oben wurde gesagt, es sei in der gewöhnlichen kritischen Philosophie eine gewaltige Lücke, dass man zeigte, wie die Zeitmomente aneinandergereiht würden und dadurch eine Dauer entstünde; was doch nicht sein kann, wenn im einzelnen Moment keine Füllung da ist, ist im Ganzen auch keine. Es muss also bewiesen werden, dass / jeder einzelne Moment eine Dauer hat, diese geschieht aus dem Schweben der Einbildungskraft zwischen Entgegengesetzten. Darin besteht die Einbildungskraft, dass ich unendlich Teilbares fasse; erst in diesem Zusammenfassen entsteht der Moment.
Mach dem Obigen wird nach der Kategorie der Kausalität durch den Zweckbegriff hindurch ein Objekt erblickt; dies Verhältnis ist ganz gleichzeitig, da es unmittelbar verknüpft ist, zwischen Ursache und Bewirken liegt keine Zeit dazwischen. Woher nun Zeitdauer? Oder entsteht sie etwa dadurch, dass mehrere Wirkungen sich an einander anschließen? Aus nichts wird nichts, und wenn eine Wirkung keine [Zeitdauer] einnimmt, nehmen tausend auch keine ein.
Sie kommt bloß daher: Der Zweckbegriff selbst und sein Entwerfen hat eine Dauer, und erst durch diese entsteht durch sinnliche Vermittlung ein sukzessives Handeln allmähliches Entstehen eines Produkts unseres Handelns. Bei Kant ist dies nicht klar, vid. Jacobi über Idealismus und Realismus, welches fleißig nachzulesen ist.)
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 205f.
Die Zeit ist das Mittelglied zwischen dem Intelligiblen und dem Sinnlichen.
Alles Denken ist in der Zeit; bei allem Denken dauert die Anschauung des Willens fort. Dieser Ausdruck ist nicht adäquat, aber er würde so [sic]: Indem ich die Anschauung auf das Mannigfaltige des Wollens beziehe, wird sie dauernd. Nur in dieser Rücksicht kann die Zeit Form der Anschauung heißen: Sie ist Form der intellektuellen Anschauung, die aber dadurch, dass sie in die Zeit aufgenommen wird, versinnlicht wird. Die Zeit ist also das Mittelglied zwischen dem Intelli-/giblen und Sinnlichen.
Wir bekommen sonach dreierlei Anschauungen:
a) sinnliche im Raum,
b) intelligible unseres Wollens,
c) solche, in welchem beides vereinigt ist, die Anschauung unseres Wollens in der Zeit.
Wir sehen jetzt klarer, was durch die Behauptung der intellektuellen Anschauung eigentlich behauptet wird. Es wir nicht behauptet, es könne ein Mensch bloß in der intellektuellen Anschauung sein. Der Mensch und jedes andere endlich Vernunftwesen ist sinnlich und in der Zeit. Die intellektuelle Anschauung ist das in allem Denken Bestimmbare, und muss gedacht werden als Grundlage alles Denkens. Sie lässt sich nur durch den Philosophen absondern, nicht aber im gemeinen Bewusstsein.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 136f.
Die Ursache und Wirkung sind gleichzeitig, durch den Begriff der Kausalität entsteht keine Zeit, in der Natur entsteht sonach keine Zeit, die Zeit entsteht nur im Ich, in dem Begriffe der Substanzialität auf das Ich angewendet, in dem Durchlaufen der Handlungsmöglichkeiten durch die Einbildungskraft; dadurch, dass das Objekt bloß Objekt für das handelnde Ich ist, wird ersteres mit durch die Zeit ausgedehnt.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 224
Zum Beispiel die Begebenheiten in der Welt hängen zusammen wie Ursache und Wirkung, zugegeben! In dem Begriffe der Kausalität liegt schlechthin keine Zeit, denn das Bewirkte ist absolut mit der Ursache zugleich; auchmechanisch gedacht.
Denn entsteht denn eine Verknüpfung erst hinterher nach der Ursache? Nein, wenn der Finger eindrückt, entsteht die Grube. Alles, was ist, ist Bewirktes der Ursache und gleichzeitig mit ihr. Was ist diese Ursache? wieder Bewirktes, und so fort in Ewigkeit. So entsteht keine Zeit, alles ist ein Schlag.
Woher kommt denn also die Zeit, die wir denn doch wohl haben? Daher, wir können das Bewirkte und Bewirkende nicht auf einmal denken, man geht von einem zum andern fort, hier gibt das Denken die Zeit. Auch dies nicht einmal, sondern das ursprüngliche Anschauen des Denkens, eine Analyse der gemachten Begriffe liefert die Zeitverhältnisse.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 186
Ich bin überhaupt beschränkt, diese Beschränktheit macht mein Wesen aus (meinen einen und unteilbaren Zustand in alle Ewigkeit, wenn Ewigkeit heißt Negation der Zeit), und über diese darf nicht weiter gefragt werden, dies ist meine erste Beschränktheit.
Nun wird aber von einer Veränderung der Beschränktheit geredet. Ich bin beschränkt im Auffassen meines Zustandes, das ich nur diskrete Quanta auffassen kann, über diese Beschränktheit kann ebenfalls nicht weiter gefragt werden. Z. B. ich kann nur durch die fünf Sinne auffassen, und mit jedem Sinn nur das, was ihm zukommt. Dies ist die Beschränktheit im Auffassen meines Zustandes. (Mein ganzes Bewusstsein ist nur ein Nach- und Nach-Entstehen und An-/bauen, es ist nur ein Analyse dessen, was schon da ist, so gewiss ich da bin.)
(Ist einmal das Auffassen nicht möglich, so entsteht ein Staunen, welches der Grund des Erhabenen ist.)
Der Grund, dass ich nur diskrete Größen auffassen kann, liegt ganz in mir. Es lässt sich nicht darüber hinausgehen. Es lässt sich nur sagen: So ist es, so finden wir uns, a priori kann der Philosoph nichts darüber ausmachen. Er kann bloß sagen, wenns nicht so wäre, könnte ich kein Bewusstsein setzen.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 135f.
Das Wollen setzt einen Zweckbegriff voraus, dieser wieder ein Wollen, dieses wieder einen Zweckbegriff und so ins Unendliche. So also gibt es keinen Anfang, eins reiht sich uns aufs andere, wie schon oben mit dem Erkenntnisbegriffe und dem Zweckbegriffe. Dieser Zirkel ist noch tiefer als obiger. -
Es ist schon gezeigt worden, dass nicht von einer Reihe der Gedanken und ihrer Sukzession an sich geredet werden kann, sondern von der Erscheinung einer Sukzession für uns; so dass wir uns nur denken als denkend in der Zeit, nicht aber wirklich in der Zeit sind.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 191
Nota. - Im Reich der Logischen ist alles gleichzeitig, d. h. zeitlos. Die Vorstellung, dass dieses aus jenem folgt und also eines nach dem andern kommt, setzt ja einen voraus, der Schlüsse zieht, nämlich weil er will; der ist in der Zeit, die Schlüsse selber nicht; er könnte anderswo anfangen oder auch gar nicht: Für die Gültigkeit der Schlüsse ist das ohne Belang.
JE
Die Aufgabe, die bei der Auflösung der Zeit entsteht, ist die: das Mannigfaltige des Gefühls zu vereinen. Diese Vereinigung entsteht so, dass das Mannigfaltige abgeleitet werde von den Willensbestimmungen und auf sie bezogen werde. S. 135
Von den diskreten Auseinanderliegenden hängt der Begriff der Zeit ab. ...
Soll das Mannigfaltige dem Denken erscheinen als eine Reihe, so muss ganz dasselbe mit allem mannigfaltigen Denken vereinigt sein durch alles Denken. In allem Denken muss das Eine vorkommen, ohne dasselbe muss kein Denken möglich sein. Dies ist nun die ... beschriebene intellektuelle Anschauung des Wollens. Diese wird durch das ganze diskursive Denken hindurch wiederholt, diese ists, die in allen Momenten hindurchgedacht wird. Hierauf gründet sich die Lehre vom Gedächtnisse. Ich sehe mich selbst in die Zeit hinein, ich bin nicht in der Zeit, inwiefern ich mich intellectualiter anschaue als mich selbst bestimmend.
Eigentlich ist die intellektuelle Anschauung nur Eine und in keiner Zeit, nur durchs diskursive Denken wird sie geteilt und fällt in die Zeit. Ich schaue mich an als wollend, da ist keine Zeit, kein vor oder nach; nur das Bedingte fällt in die Zeit; mein Wollen aber ist durch nichts bedingt. S. 136
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 135, 136.
Die Wahrnehmung meiner Kausalität fällt ... als Wahrnehmung notwendig in einen Zeitmoment. Nun entsteht durch Vereinigung mehrerer Momente ein Zeitdauer oder Erfüllung der Zeit; mithin muss auch der einzelne Moment eine Zeit erfüllen; denn es kann durch Vereinigung mehrerer Einzelner nichts entstehen, das nicht in dem Einzelnen läge.
Was heißt nun das: Der Moment erfüllt eine Zeit? Nichts anderes als, es könnte in ihm ein Mannigfaltiges unterschieden werden, und zwar bis ins Unendliche unterschieden werden, wenn man diese Unterscheidung machen wollte: keinesweges, es wird unterschieden; denn nur dadurch, dass nicht unterschieden wird, ist es einMoment: und der Moment wird als die Zeit erfüllend gesetzt, heißt, die Möglichkeit der eben beschriebenen Unterscheidung wird gesetzt. -
Was in der Wahrnehmung der Wirksamkeit vorkommt, ist die Synthesis der Tätigkeit mit einem Widerstande. Nun ist unsere Tätigkeit als solche ... kein Mannigfaltiges; sondern absolute reine Identität; und sie selbst ist nur durch Beziehung auf ihren Gegenstand zu charakterisieren. Mithin müsste das zu unterscheidende Mannigfaltige ein Mannigfaltiges des Widerstand sein.
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System der Sittenlehre, SW IV, S. 96
Alles Denken ist in der Zeit; bei allem Denken dauert die Anschauung des Willens fort. Dieser Ausdruck ist nicht adäquat, aber er würde so [sic]: Indem ich die Anschauung auf das Mannigfaltige des Wollens beziehe, wird sie dauernd. Nur in dieser Rücksicht kann die Zeit Form der Anschauung heißen: Sie ist Form der intellektuellen Anschauung, die aber dadurch, dass sie in die Zeit aufgenommen wird, versinnlicht wird. Die Zeit ist also das Mittelglied zwischen dem Intelli-/giblen und Sinnlichen.
Wir bekommen sonach dreierlei Anschauungen:
a) sinnliche im Raum,
b) intelligible unseres Wollens,
c) solche, in welchem beides vereinigt ist, die Anschauung unseres Wollens in der Zeit.
Wir sehen jetzt klarer, was durch die Behauptung der intellektuellen Anschauung eigentlich behauptet wird. Es wir nicht behauptet, es könne ein Mensch bloß in der intellektuellen Anschauung sein. Der Mensch und jedes andere endlich Vernunftwesen ist sinnlich und in der Zeit. Die intellektuelle Anschauung ist das in allem Denken Bestimmbare, und muss gedacht werden als Grundlage alles Denkens. Sie lässt sich nur durch den Philosophen absondern, nicht aber im gemeinen Bewusstsein.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 136f.
In der Natur gibt es keine Zeit.
Die Ursache und Wirkung sind gleichzeitig, durch den Begriff der Kausalität entsteht keine Zeit, in der Natur entsteht sonach keine Zeit, die Zeit entsteht nur im Ich, in dem Begriffe der Substanzialität auf das Ich angewendet, in dem Durchlaufen der Handlungsmöglichkeiten durch die Einbildungskraft; dadurch, dass das Objekt bloß Objekt für das handelnde Ich ist, wird ersteres mit durch die Zeit ausgedehnt.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 224
Die Zeit entsteht durch das Unterscheiden von Ursache und Wirkung.
Zum Beispiel die Begebenheiten in der Welt hängen zusammen wie Ursache und Wirkung, zugegeben! In dem Begriffe der Kausalität liegt schlechthin keine Zeit, denn das Bewirkte ist absolut mit der Ursache zugleich; auchmechanisch gedacht.
Denn entsteht denn eine Verknüpfung erst hinterher nach der Ursache? Nein, wenn der Finger eindrückt, entsteht die Grube. Alles, was ist, ist Bewirktes der Ursache und gleichzeitig mit ihr. Was ist diese Ursache? wieder Bewirktes, und so fort in Ewigkeit. So entsteht keine Zeit, alles ist ein Schlag.
Woher kommt denn also die Zeit, die wir denn doch wohl haben? Daher, wir können das Bewirkte und Bewirkende nicht auf einmal denken, man geht von einem zum andern fort, hier gibt das Denken die Zeit. Auch dies nicht einmal, sondern das ursprüngliche Anschauen des Denkens, eine Analyse der gemachten Begriffe liefert die Zeitverhältnisse.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 186
Ich kann das Mannigfaltige nur nacheinander auffassen - daraus entsteht die Zeit.
Ich bin überhaupt beschränkt, diese Beschränktheit macht mein Wesen aus (meinen einen und unteilbaren Zustand in alle Ewigkeit, wenn Ewigkeit heißt Negation der Zeit), und über diese darf nicht weiter gefragt werden, dies ist meine erste Beschränktheit.
Nun wird aber von einer Veränderung der Beschränktheit geredet. Ich bin beschränkt im Auffassen meines Zustandes, das ich nur diskrete Quanta auffassen kann, über diese Beschränktheit kann ebenfalls nicht weiter gefragt werden. Z. B. ich kann nur durch die fünf Sinne auffassen, und mit jedem Sinn nur das, was ihm zukommt. Dies ist die Beschränktheit im Auffassen meines Zustandes. (Mein ganzes Bewusstsein ist nur ein Nach- und Nach-Entstehen und An-/bauen, es ist nur ein Analyse dessen, was schon da ist, so gewiss ich da bin.)
(Ist einmal das Auffassen nicht möglich, so entsteht ein Staunen, welches der Grund des Erhabenen ist.)
Der Grund, dass ich nur diskrete Größen auffassen kann, liegt ganz in mir. Es lässt sich nicht darüber hinausgehen. Es lässt sich nur sagen: So ist es, so finden wir uns, a priori kann der Philosoph nichts darüber ausmachen. Er kann bloß sagen, wenns nicht so wäre, könnte ich kein Bewusstsein setzen.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 135f.
Gedanken sind zeitlos.
Das Wollen setzt einen Zweckbegriff voraus, dieser wieder ein Wollen, dieses wieder einen Zweckbegriff und so ins Unendliche. So also gibt es keinen Anfang, eins reiht sich uns aufs andere, wie schon oben mit dem Erkenntnisbegriffe und dem Zweckbegriffe. Dieser Zirkel ist noch tiefer als obiger. -
Es ist schon gezeigt worden, dass nicht von einer Reihe der Gedanken und ihrer Sukzession an sich geredet werden kann, sondern von der Erscheinung einer Sukzession für uns; so dass wir uns nur denken als denkend in der Zeit, nicht aber wirklich in der Zeit sind.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 191
Nota. - Im Reich der Logischen ist alles gleichzeitig, d. h. zeitlos. Die Vorstellung, dass dieses aus jenem folgt und also eines nach dem andern kommt, setzt ja einen voraus, der Schlüsse zieht, nämlich weil er will; der ist in der Zeit, die Schlüsse selber nicht; er könnte anderswo anfangen oder auch gar nicht: Für die Gültigkeit der Schlüsse ist das ohne Belang.
JE
Deduktion der Zeit aus dem Gedächtnis und dem Wollen.
Die Aufgabe, die bei der Auflösung der Zeit entsteht, ist die: das Mannigfaltige des Gefühls zu vereinen. Diese Vereinigung entsteht so, dass das Mannigfaltige abgeleitet werde von den Willensbestimmungen und auf sie bezogen werde. S. 135
Von den diskreten Auseinanderliegenden hängt der Begriff der Zeit ab. ...
Soll das Mannigfaltige dem Denken erscheinen als eine Reihe, so muss ganz dasselbe mit allem mannigfaltigen Denken vereinigt sein durch alles Denken. In allem Denken muss das Eine vorkommen, ohne dasselbe muss kein Denken möglich sein. Dies ist nun die ... beschriebene intellektuelle Anschauung des Wollens. Diese wird durch das ganze diskursive Denken hindurch wiederholt, diese ists, die in allen Momenten hindurchgedacht wird. Hierauf gründet sich die Lehre vom Gedächtnisse. Ich sehe mich selbst in die Zeit hinein, ich bin nicht in der Zeit, inwiefern ich mich intellectualiter anschaue als mich selbst bestimmend.
Eigentlich ist die intellektuelle Anschauung nur Eine und in keiner Zeit, nur durchs diskursive Denken wird sie geteilt und fällt in die Zeit. Ich schaue mich an als wollend, da ist keine Zeit, kein vor oder nach; nur das Bedingte fällt in die Zeit; mein Wollen aber ist durch nichts bedingt. S. 136
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 135, 136.
Erfüllte Zeit.
Jacob ringt mit dem Engel
Die Wahrnehmung meiner Kausalität fällt ... als Wahrnehmung notwendig in einen Zeitmoment. Nun entsteht durch Vereinigung mehrerer Momente ein Zeitdauer oder Erfüllung der Zeit; mithin muss auch der einzelne Moment eine Zeit erfüllen; denn es kann durch Vereinigung mehrerer Einzelner nichts entstehen, das nicht in dem Einzelnen läge.
Was heißt nun das: Der Moment erfüllt eine Zeit? Nichts anderes als, es könnte in ihm ein Mannigfaltiges unterschieden werden, und zwar bis ins Unendliche unterschieden werden, wenn man diese Unterscheidung machen wollte: keinesweges, es wird unterschieden; denn nur dadurch, dass nicht unterschieden wird, ist es einMoment: und der Moment wird als die Zeit erfüllend gesetzt, heißt, die Möglichkeit der eben beschriebenen Unterscheidung wird gesetzt. -
Was in der Wahrnehmung der Wirksamkeit vorkommt, ist die Synthesis der Tätigkeit mit einem Widerstande. Nun ist unsere Tätigkeit als solche ... kein Mannigfaltiges; sondern absolute reine Identität; und sie selbst ist nur durch Beziehung auf ihren Gegenstand zu charakterisieren. Mithin müsste das zu unterscheidende Mannigfaltige ein Mannigfaltiges des Widerstand sein.
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System der Sittenlehre, SW IV, S. 96
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