§ 13
Reelle
Wirksamkeit ist nur möglich nach einem Zweckbegriffe und ein Zweckbegriff nur
unter der Bedingung einer Erkenntnis, und diese unter der Bedingung einer
reellen Wirksamkeit möglich; und das Bewusstsein würde durch einen Zirkel, und
sonach gar nicht erklärt.
Es muss daher
etwas geben, das Objekt der Erkenntnis und Wirksamkeit zugleich sei. Alle diese
Merkmale sind nur in einem allem empirischen Wollen und aller empirischen
Erkenntnis vorauszusetzenden reinen Willen vereinigt.
Dieser reine
Wille ist etwas bloß Intelligibles, wird aber, inwiefern es [sic] sich durch ein Gefühl des Sollens
äußert und zufolge dessen gedacht wird, aufgenommen in die Form des Denkens
überhaupt als ein Bestimmtes im Gegensatze eines Bestimmbaren, dadurch werde
ich das Subjekt dieses Willens, ein Individuum,
und als Bestimmbares wird mir ein Reich vernünftiger Wesen. Aus diesem reinen
Begriffe lässt sich ableiten und muss abgeleitet werden das gesamte
Bewusstsein.
§ 14
Ein Gefühl ist
mir nur möglich, inwiefern im System der Sensibilität eine Veränderung vorgeht;
und aus dieser entsteht eine objektive Erkenntnis. Diese ist aber nicht möglich
außer zufolge eines Handelns, inwiefern ich mich als Ursache denke. Ich denke mich
aber als Ursache, wenn ich das Mannigfaltige des Erfolgs beziehe auf das reine
Wollen. Dies Wollen ist ein ursprünglich Bestimmtes oder Bestimmendes. Ein
reines Wollen, inwie- fern es sich als Sollen äußert.
Nun muss das
Wollen, durch welches die Veränderung der Gefühle als etwas Empirisches
hervorgebracht werden soll, selbst ein empirisches sein, denn die Bestimmtheit
der Gefühle wird erklärt aus der Bestimmtheit des Willens; aber wenn der Wille
nicht auf solche Gefühle bezogen wird, so ist kein Wille, mithin erklärt der
reine Wille nichts.
Unsere Aufgabe
ist jetzt: Wie wird das reine Wollen zum empirischen? /
…Es ist uns
hier um die Ableitung der Weltbegriffe zu tun. Diese sollen vom reinen Willen
abgeleitet werden; dieser ist dazu aber nicht brauchbar, weil er eben rein ist.
Das Denken als
solches, als sich Etwas denken, ist das Mittelglied zwischen dem Intelligiblen
und der Sinnen- welt; durch das Denken sonach müsste der reine Wille versinnlicht
werden, und zwar nicht nur so, dass etwas Objektives in demselben zugleich
mitgedacht würde, sondern auch, dass er lediglich durch das Denken zu einem
empirischen Willen würde.
Was gedacht
wird, kommt unter die Gesetze des Denkens. Nun sind wir uns nicht der Gesetze
des Denkens bewusst. Dieses Bewusstsein gibt uns erst die Philosophie.
Der reine Wille
ist als Idee gedacht worden. Wird er nun gedacht oder nicht? Wird er überhaupt
nicht gedacht, so können wir nicht davon sprechen. Wird er aber gedacht, so
fällt er unter die Gesetze des Denkens und wird sinnlich.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 152f.
JE
Nota. Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog.
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