Montag, 11. Februar 2019

Begreifen ist nicht denken, sondern handelnd erfahren..


2) Die Bedingung ist 

a. nicht, dass ich etwa nur den Begriff von C als einem vernünftigen Wesen fasse, sondern dass ich wirklich in der Sinnenwelt handle. Der Begriff bleibt im innersten meines Bewustseins nur mir, nicht dem außer mir zugänglich. Nur Erfahrung gibt dem Individuum C etwas, und diese errege ich lediglich durch Handeln. Was ich denke, kann der Andere nicht wissen.

b. nicht, dass ich nur dem gefassten Begriff nicht entgegenhandle, sondern dass ich ihm wirklich gemäß handle, mich wirklich auf eine Wechselwirkung mit C einlasse. Außerdem sind wir geschieden und sind gar nichts für einander.
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Grundlage des Naturrechts nach Prinzipien der Wissenschaftslehre, SW Bd. III, S. 45



Nota. - Die Absicht der Wissenschaftslehre ist nicht herauszufinden, wie eine begriffliches System der Welt im Denken zustandegekommen ist. Es ist zustandegekommen, Korrekturen sind nur immanent möglich - wenig- stens, solange sie möglich sind.

Die Wissenschaftslehre will vielmehr rekonstruieren, wie eine intelligible Welt zustandegekommen ist; nämlich eine, in der wir wirklich leben, indem wir mitten in der Sinnenwelt vernünftig handeln. Dass Vernunft in einem denkbaren Begriffssystem darstellbar ist, ginge nur die Philosophen an. Den Normalbürger geht an, dass und warum wir Vernunft für verbindlich halten - und das geht freilich auch den Philosophen an, weil er im Streitfall Auskunft geben könnte.
JE 





Nota.
Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog. JE

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