Dienstag, 9. September 2014

Denkzwang.


uwe bachen

Die Begrenztheit, von der hier die Rede ist, ist der Denkzwang; etwas gerade so und nicht anders vorzustellen. Ich kann kein Ding außer mir bemerken, ohne mich selbst zu bemerken als bemerkend. Aber dass ich mich bemerke, hängt davon ab, dass ich ein Ding außer mir bemerke, weil ich dadurch beschränkt werde. Kein Ich ohne NichtIch und um gekehrt. -

Die Anschauung beider steht also in Wechselwirkung, eine ist nicht möglich ohne die andere; die eben aufgestellte Wechselwirkung dauert immer fort, wird nur weiter bestimmt. Hier ist die oben unbeantwortet gebliebene Frage beantwortet: Wie kann das Ich in der Anschauung sich selbst fühlen? Antwort: in wiefern es gezwungen, beschränkt ist.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Nachschrift K. Chr. Fr. Krause, Hamburg 1982,
S. 93

[Rechtschreibung angepasst]







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