Der
Erkenntnistrieb zielt ab auf Erkenntnis, als solche, um der Erkenntnis willen.
... Der praktische Trieb geht auf die Beschaffenheit des Dinges selbst, um seiner
Beschaffenheit willen. ...nur daß im ersten Falle [Erkenntnistrieb] die
Vorstellung sich nach dem Dinge, und im zweiten [prakt. Trieb] das Ding sich
nach der Vorstellung richten soll. Ganz anders verhält es sich mit dem Triebe,
den wir eben den ästhetischen nannten. Er zielt auf Vorstellungen, und auf
bestimmte Vorstellungen ledigleich um ihrer Bestimmung und um ihrer Bestimmung
als bloßer Vorstellung willen. Auf dem Gebiete dieses Triebes ist die
Vorstellung ihr eigner Zweck... Ohne alle Wechselbstimmung mit einem Objekte
steht eine solche Vorstellung isoliert, als letztes Ziel des Triebes, da, und
wird auf keine Ding bezogen, nach welchem sie, oder welches sich nach ihr
richte.
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Über Geist und Buchstab
in der Philosophie. In
einer Reihe von Briefen. in:
SW VII,
S. 279
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