Bisher haben wir gesagt: Freiheit sei ein absolutes Übergehen von der Bestimmbarkeit zur Bestimmtheit. Aber schon [oben] haben wir gesehen, dass dies Bedingung der Anschauung durch ideale Tätigkeit sei. Sonach liegt in unserem Begriff noch etwas Fremdartiges, die Form der Anschauung.
Da wir hier nun die Freiheit vor aller Anschauung und als Bedingung aller Möglichkeit des Bewusstseins und der Anschauung aufstellen wollen, so müssen wir dies erst durch das Bewusstsein hinzugekommene Fremdar-tige absondern, und sonach bleibt nichts übrig als Absolutheit.
Aber Absolutheit lässt sich nicht einmal denken, wenn wir nicht etwas Empirisches hinzutun, das aber der Reinheit keinen Abbruch tut, nämlich die Dependenz in der Zeit, und Freiheit wäre das Vermögen, absolut anzufangen.
Wir dürfen nicht die Freiheit an die Reihe, sondern die Reihe an die Freiheit knüpfen; so haben wir ein absolut Erstes, ein Vermögen, absolut anzufangen.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 140
Nota. Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog. JE
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