Synthesis soll heißen zusammensetzen; nun kann aber nur zusammengesetzt werden, was entgegengesetzt ist. Soll nun in einem Akt zusammengesetzt werden, so muss [das Ich] in einem Akte Entgegengesetztes, also ein Mannigfaltiges zu Stande bringen können; mithin muss ein solcher Akt einen Umfang haben. Dieser Umfang des Akts nun, in welchem Mannigfaltiges zusammengesetzt wird und wodurch es möglich wird, wird im Buch [Grundlage...] genannt Quantitätsfähigkeit.
Im Bewusstsein dieses Handelns liegt das, wovon übergegangen wird; das, wozu übergegangen wird, und das Handeln selbst. Das Bewusstsein ist kein Akt, es ist ruhend, in ihm ist Mannigfaltigkeit, über welche das Bewusstsein gleichsam hinüber geführt wird. Im Bewusstsein ist alles zugleich vereinigt und getrennt. Dies bedeutet die Schranken, Teilbarkeit, Quantitätsfähigkeit. P. 28, N.8.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 45
Nota. - Zwar zieht sich 'Bewusstsein' wie eine Leitmelodie durch den ganzen Text. Doch thematisch wird es nur ganz selten, en passant, wie hier: Warum? 'Real' ist es immer nur als Tätigkeit, als fortschreiten in der Bestim-mung eines noch Unbestimmten. Nur 'ideal', in der Reflexion, wird es angeschaut 'in Ruhe', als ein Zustand. In diesem Zustand wiederum kommen alle Bestimmungen des Bewusstseins, die realiter als ein Nacheinander, als ein Auseinander, als ein Fortschreiten in der Vorstellung erscheinen, auf einmal und als das Nebeneinander eines Mannigfaltigen vor. Mehr wäre über das Bewusstsein als solches nicht zu sagen.
JE
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