Donnerstag, 2. April 2015
Fühlen, anschauen, reflektieren.
Wie kann nun das Gefühl Gegenstand eines Begriffs werden? Bei der Anschauung wird eine Realität voraus- gesetzt, aber beim Fühlen nicht, das Fühlen ist selbst die Realität, die vorkommt. Ich fühle nicht etwas, sondern ich fühle mich.
Welches ist nun der Übergang aus dem Gefühle zur Anschauung? Ich kann kein Gefühl anschauen, außer in mir; soll ich ein Gefühl anschauen, so muss ich doch fühlend sein. Es wird schlechthin reflektiert. Das Ich er- hebt durch eine neue Reflexion, die mit absoluter Freiheit geschieht, sich über sich selbst, [es erhebt] sich das Anschauende über sich, in wiefern es fühlend ist; es wird dadurch selbständig.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 71
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