Dalí
Durch dieses Verhältnis der Dependenz ist das Mannigfaltige des Gefühls überhaupt vereinigt. Aber wie wird es nun mit dem Ich im Begriff des Willens vereinigt? Wo das Ich erscheint, ist allenthalben ein Übergehen, wo das Folgende nicht zum Vorhergehenden passt; da ist das Ich das Bestimmende, i. e. das, was den Grund des Übergehens von der Bestimmbarkeit zur Bestimmtheit [enthält]. In der Wirksamkeit erscheint die Richtung, wo die Wirksamkeit aufhört, da hört die Richtung auf. Dadurch erscheine ich mir in der ganzen Reihe als Ich, dass ich durch die ganze Reihe das [Bestimmende]* bin.
Hier bekommen wir den Begriff; denn zuvörderst sieht jeder ein, dass hier nicht die Rede ist von Vereinigung des Mannigfaltigen der Gefühle, denn in den Gefühlen ist das Mannigfaltige stets diskret; sondern es ist die Rede von der idealen Tätigkeit. Dieses Verfahren der idealen Tätigkeit in der Vereinigung des Mannigfaltigen ist ein solches, dass aus den Gefühlen ein Objektives erfolgt. Das Erfolgende ist nicht unmittelbar mein, wie im Willen, es ist etwas Vorschwebendes, im Bilde zu Realisierendes, etwas zu Schematisierendes.
Nun ist aber das hier zu Realisierende nicht das Gefühl selbst der Materie nach, dies ist im Raume als Objekt realisiert; sondern es ist das Gefühl des Mannigfaltigen im Gefühle des Mannigfaltigen //130// der Dependenz. Welches ist nun das Schema davon? Die Zeitfolge. Nur so entsteht uns eine Zeit, in der wir das Mannigfaltige, in wiefern es im Verhältnis der Dependenz steht, anschauen; und lediglich, in wiefern das Mannigfaltige so ange- schaut wird, ist eine Zeit. Sie ist also die Form des Mannigfaltigen der Anschauung, die sinnliche Anschauung des oben gezeigten Verhältnisses des Mannigfaltigen.
*) [in Krauses Ms.: 'das Bestimmbare']
________________________________________________
Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 128f.
Nota. - Das war der Vorwurf Humes gegen den Kausalitätsbegriff: Post hoc sei nicht propter hoc; das sei eine bloße Gewohnheit, der reinen Zeitfolge materialiter etwas hinzu zu denken: die Wirksamkeit. F. kehrt das Argument um: Ursprünglich sei die Anschauung von Wirksamkeit und Dependenz: Erst wirke ich dieses, dann wirke ich jenes; im Schema der Zeit werde vom Materialen, der Wirksamkeit, abstrahiert, und übrig bleibe die bloße Form der zeitlichen Abfolge.
JE
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen