Zuvörderst wird für die Möglichkeit eines solchen Messens vorausgesetzt der Gedanke der Fortbewegung im Raume durch absolute Selbsttätigkeit, also der Begriff der physischen Kraft. Ohne ihn ist nichts Bewegliches, denn dadurch entsteht erst das Mannigfaltige, das in der Linie liegen soll.
Wir sehen hier noch bestimmter, was für ein Tun des Ich es ist, dessen Schema nach dem Obigen beschrieben wurde. Das bloße Handeln ist eine absolute Selbstbestimmung, aber wenn man ihm eine bestimmte Richtung gibt, versinnlicht man es.
Zwischem sinnlichem Tun und schematischen ist Wechselwirkung; weil das Tun schematisiert wird, drum ist es sinnlich, und weil es sinnlich ist, drum wird es schematisiert. Der Hauptpunkt, von dem die Wechselwirkung ausgeht, ist die Vereinigung der idealen und realen Tätigkeit durch das Gefühl in einem endlichen Wesen. Durch das Gefühl kündigt sich unsere Endlichkeit an. Die ideale Tätigkeit der Einbildungskraft ist es, durch welches das Intelligible die Ansicht für uns erhält, die es hat.
________________________________________________
Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 132
Nota. - Das Gefühl ist, wie wir längst wissen, der Ausgangspunkt aller Vorstellung. Es entsteht aus realer Tätig- keit und begründet ideale Tätigkeit. Worin besteht die ideale Tätigkeit? Im Schematisieren der realen. Es ist das Begreifen, das durch die Anschauung gegangen ist. Schema ist nichts anderes als Begriff.
Nota II. - Die obige Illustration durch ein Schattentheater hat einen tieferen Sinn: Im Schattenspiel gilt die aus- schließliche Aufmerksamkeit der Handlung selbst: worum es eigentlich geht. Alles zufällige Beiwerk entfällt. Und kann die Aufführung nicht sichtbar machen, worum es geht, dann ist sie verfehlt.
JE
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen