Donnerstag, 30. März 2017

Das Denken steht; ein Fließen ist nur in der Einbildungskraft.



Dies erhebt uns auf den Gesichtspunkt A, den Grund des Zusammenhanges haben wir schon eingesehen. Aber zu einem Fortfließen wird es nur durch die Einbildungskraft, eben indem sie dieses Noumen vereinigt mit dem und nicht mit dem, durch das ständige Hindurchschieben. 

Man erinnere sich an den Begriff des Bewegens, es ist das Entfernteste, der letzte Ausdruck des Produzierens. Die Einbildungkraft und ihre ganze Funktion ist bloß die Möglichkeit, das Handeln des Ich in seinem Bestim- men anzusehen. Im Denken ist kein Fließen, da ist lauter Stehen; bloß in der Einbildungskraft ist die Basis alles Bewusstseins, [sie] soll das //209// Bewusstsein dieses Fließens sein. Der Anfang des Bewusstseins muss also bloß durch Einbildungskraft geschehen.

Man kann jetzt sagen: Das sich Setzen des Ich besteht in Vereinigung eines Denkens und eines Anschauens. (Die Synthesis A ist bloß Erzeuger des Selbstbewusstseins.) Dieses entsteht dadurch, dass Einbildungkraft und Denken vereinigt werden; lediglich in dieser Vereinigung wird das Ich erzeugt. Denken und Einbildungskrft kann nicht abgesondert sein, weil sonst kein Ich wäre.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 208
f.    



Nota. - Das Denken steht: natürlich, denn es geschieht in Begriffen, und in denen ist Tätigkeit als Ruhe gedacht.

Doch mein Vermögen ist eins. Denken und einbilden, denken und anschauen werden nur je nach ihren Leistungen unterschieden. Die Rekonstruktion durch den Transzendentalphilosophen geht umgekehrt vor.
JE








Nota - Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und ihre Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Ihre Nachricht auf diesem Blog. JE

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