Donnerstag, 16. März 2017
[Es gibt drei Grundkategorien.]
Noch ist das Verhältnis zwischen den Bestimmenden und Bestimmten zu klären. Ich selbst als Intelligenz soll das Bestimmende sein; ich sehe durch meine Begriffe hindurch das Objekt, es ist das Verhältnis der Depen- denz, dass nun das Objekt von meinem Zweckbegriff dependiere; dies kommt bestimmt in der Erfahrung vor. Der gegenwärtig abgeleitete Begriff ist der des Real grundes, weil die Verwandlung im sinnlichen Denken vor- geht, und das angezeigte Verhältnis ist das //198// der Kausalität.
- Was ist eine Kategorie? Kant sagt, er sei im Besitz der Definition und wolle sie nicht geben, um sich gewissen Einwendungen nicht auszusetzen, deren er sich überheben könne. Dies ist Kant als ehrlichem Manne zu glau- ben, jene Schwierigkeiten lassen sich wohl auch einsehen; er was nämlich ängstlich, seinen Idealismus unver- dächtig darzustellen. Dies wird völlig klar, denn wenn man die verschiedenen Ausgaben der Kritiken* ver- gleicht, so findet man, dass Kant in der zweiten zurückgegangen ist. Er würde diese Zurückhaltung nicht ge- braucht haben, wenn er sich Gewandheit der Sprache zugetraut hätte. Hätte er sie Definition gegeben, so wäre sein System ganz anders erschienen.
Die Kategorien sind die Weisen, wie das unmittelbare Bewusstsein zu einem mittelbaren wird; die Weisen, wie das Ich aus dem bloßen Denken seiner selbst herausgeht zu dem Denken eines Anderen. Sie sind nicht etwa etwas Verknüpfendes, sondern sie sind die Weisen, ein Einfaches zu einem Mannigfaltigen zu machen, das Ein- zelne doppelt anzusehen.
Die Kategorie der Kausalität ist, da an den Zweckbegriff eine reelle Beschaffenheit als etwas Bestimmtes ge- knüpft wird [sic]. Es gibt drei Grundkategorien: Substanzialität, Kausalität und Wechselwirkung; übrige gehö- ren nicht hierher, bloß die Kategorien der Relation.
Ich finde mich als wollend (Grundgesetz), so nur, in wiefern durch meinen Begriff etwas wirklich werden soll. Dies ist Gesetz meiner sinnlichen Erkenntnis. Nun ist diese Wirklichkeit nicht, außer in wiefern sie durch mei- nen Begriff sein soll, sie wird also nicht erblickt, als insofern mein Begriff als Kausalität habend angeschaut wird; nur insofern, wie die Kategorie etwas hinsetzt, produzierend ist. An einen Begriff als einen wirkenden wird die Wirkung erst hinzugedacht; durch die Kategorien wird etwas.
β erhält selbst besondere Ansicht als bestimmend durch sinnliche Kraft und durch bloßes Denken; dass es aus dem durch bloßes Denken eins durch sinnliche Kraft werden muss, ist gezeigt [sic].
*) Ausgaben der KrV
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 197f.
Nota. - Die Unsicherheit des Ausdrucks lässt es denkbar erscheinen, dass der Protokollant nicht recht ver- standen hat. Mir jedenfalls fällt es schwer, etwas anderes zu glauben. JE
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