3.
Dadurch wird nun das Ich als Geist etwas Bestimmtes, denn von physischer Kraft ist noch nicht die Rede.
Aber es gibt kein bestimmtes Denken und keines eines Bestimmten ohne Denken eines Bestimmbaren. Das bestimmte Denken ist überall nichts anderes als Übergehen aus Bestimmbarkeit //219// zur Bestimmtheit, vide collegium Logica et Metaphysica. Das empirische Denken ist immer ein Herausgehen aus einem Bestimmbaren, folglich: Zu diesem Bestimmten meiner selbst als Geist tritt mir notwendig ein Bestimmbares hinzu, und so verbreitet sich unser System.
Im Vorbeigehen: Eine vollendete Synthesis hat fünf Glieder, wir haben aber nur drei. A, und von einer Seite β reines Denken und B reales Denken; es muss nun noch von beiden Seiten zwei Enden geben, die finden sich hier. Jetzt bin ich im Gebiete des β; da wird notwendig ausgegangen von einem Bestimmbaren, da wird nun das äußere Glied angeschlossen. Aber dies Bestimmbare werden wir nicht kennen, wenn wir nicht die aufgestellte Bestimmtheit als Begrenzung eines Vermögens noch näher kennen lernen. -
Wir kommern jetzt auf einen wichtigen und leichtverständlichen Punkt, der aber schwer darzustellen ist. Wir wollen erst die Bestimmtheit unserer selbst als Geist näher untersuchen, das zu Bestimmende ist Freiheit, reine Tätigkeit als solche; durch ihre Bestimmung entsteht uns folgender Begriff: Das Freie bin ich selbst, die Be- stimmtheit ist Begrenzung meiner selbst; sie ist also außer mir und erscheint als außer mir, ohne mein Zutun, denn es ist eben Beschränktheit meiner Freiheit. Demnach wäre die Bestimmtheit etwas an sich, ein Gegebe- nes. -
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 218f.
Nota - Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und ihre Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Ihre Nachricht auf diesem Blog. JE
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