Freitag, 14. April 2017

Wir können die Hauptsynthesis aber nicht fassen, sondern nur als Aufgabe denken.



(Es gibt hier einen Widerstreit des Ausdrucks und der notwendigen Ansicht, und von der anderen Seite der Sache, die wir denken wollen; nämlich bei aller Bemühung können wir die Untersuchung über die Hauptsyn- thesis niemals erschöpfen; wir können sonach nimmermehr das Bestimmte und Bestimmende als eins anschau- en, weil beides in der Synthesis auseinander liegt. Dieses Bestimmen und Bestimmtsein ist in der Hauptsynthe- sis eins, diese können wir aber nicht fassen.

Die Philosophie hebt notwendig an mit einem Unbegreiflichen, mit der urasprünglichen Sysnthesis der Einbil- dungskraft, ebenso mit einem Unanschaubaren, mit der ursprünglichen Synthesis des Denkens, Dieser Akt ist nicht zu denken noch anzuschauen. Es [sic] lässt sich auch also noch bloß die Aufgabe aufstellen, alles Übrige ist erreichbar, da es in der Erfahrung vollzogen wird.)

Kurz, ich denke reell, wenn ich mich gezwungen fühle. Dies kommt daher, weil ich mich bestimmte. Denke ich dieses Bestimmte, so denke ich idealiter, mit letzterem ist kein Gefühl verbunden wie mit dem ersten. -
______________________________________________
Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 217
 



Nota. - Fassen, nämlich entweder denken oder anschauen, lässt sich die Synthesis nicht, denn sie ist ja nur als das Übergehen vom einen zum andern; würde es gefasst, könnte es nicht länger übergehen.

Die Hauptsynthesis ist in allgemeinster Form: Ich bestimme Mich. Würde das je gelingen, wäre mit allem Bestimmen Schluss. Bestimmen meiner - und von irgendetwas anderem - als... ist nur möglich, solange ich mich von mir unterscheide. Wenn ich mich zu Ende bestimmt habe und mit mir eins bin, bin ich tot.

JE


 





Nota - Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und ihre Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Ihre Nachricht auf diesem Blog. JE

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen