Dienstag, 18. April 2017

Was ist nun das, aus welchem ich mich herausgreife?



Dies ists, woduch ich mir zu einem Begriffe und mir selbst fasslich werde. Diese Aufgabe mich, selbst zu be- stimmen, hier ward uns nur um die Bestimmtheit zu tun, um die Bestimmbarkeit einzusehen [sic]. Was ist also die Bestimmbarkeit? Oder: Wie geht man vom Denken der Bestimmtheit zur Bestimmbarkeit über? Was ist denn nun das, aus welchem ich mich herausgreife?

Das Bestimmte ist reiner Geist, also auch das Bestimmbare ist reine Geistigkeit, id est Welt vernünftiger Wesen außer mir. Also das Entstehen meiner als Individuum ist etwas Genetisches. Ich erzeige [sic] mich als Individu- um [dadurch], dass ich mich aus dem Vernunftgreiche herausgreife.

Die reine Ichheit ohne Grenzen und die empirische Ichheit, woher kommen sie? Letzterer Begriff wird erzeugt durch ein Herausreifen, wie der Ofen [sic], nur mit dem Unterschiede, dass erstes aus dem Vernunftreich her- ausgegriffen ist. Nur muss klar sein, dass das Sollen, der kategorische Imperativ, zugleich ein theoretisches Prin- zip ist. Was treibt uns zu der Annahme vernünftiger Wesen unseresgleichen außer uns? 
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 220  



Nota. - Weiter oben hörten wir es anders herum, da war es eben die Selbstheit der Person, die sich aus dem Reich der Vernunftwesen 'herausgriff'; also nicht die 'reine Ichheit ohne Grenzen', sondern die 'empirische' Ichheit. Ich tippe darauf, dass Krause hier F. nicht richtig verstanden hat.
JE







Nota - Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und ihre Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Ihre Nachricht auf diesem Blog. JE

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