Samstag, 1. April 2017

Wechselwirkung, wo A und B durch einander hindurchgesehen werden.


vampyrbibliothek

So ist die //210// Wissenschaftslehre organisch und diskursiv. Sie enthält lauter Synthesen. Gegenwärtige ist die Grundsynthesis, in der erst das diskursive Denken entsteht. Der Baum besteht z. B. in einer organischen Kraft, nicht in Blüte, Rinde, Stamm pp.; so hier mit dem Bewusstsein. Das Denken ist in der Zeit, die Ursache und Wirkung ins Unendliche ist nicht das Innere des Bewusstseins; es sind gleichsam Blätter, Blüten, Früchte. 

Das Innere ist urprünglich eins. In dieser Synthesis sind zu finden zwei Reihen; von A, Bestimmen meiner selbst, geht sie aus, von einer Seite entsteht Bestimmtsein, dadurch wird ein Produkt in der Sinnenwelt erblickt; von der anderen Seite ist es auch ein Selbstbestimmen, welches als Agilität erblickt [wird], hindurchgeblickt durch die Mannigfaltigkeit dessen, zu dem ich mich bestimmen könnte.

Beide Ansichten vereinigen sich in einem Moment: Hier ist keine Dependenz; Vermittlung wohl, aber nicht so, dass nur eins durchs andere erblickt würde und das erste nicht durch das zweite; sondern durch Wechselwir- kung. Hier ist ein A, wodurch B, und B auch in derselben Rücksicht wieder A ist und durch einander hindurch- gesehen wird. 

So verhält sichs, es ist zuvörderst ein reines Denken, das sich bestimmt. Dieses wird in der Synthesis durch die Einbildungskraft hindurchgesehen und selbst versinnlicht. In dieser Versinnlichung ird der bloße reine Zweck- begriff Bestimmtheit einer sinnlichen Kraft, das dasdurch Hervorgebrachte selbst ein sinnliche Objekt.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 209
f.    






 




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