Mittwoch, 26. November 2014
Die Natur hat keine Zwecke.
Es liegt uns daran, dass man von der Absolutheit des Naturtriebes sich überzeuge. Jedes organisierte Naturprodukt ist sein eigener Zweck, d. h. es bildet, schlechthin um zu bilden, und bildet so, schlechthin um so zu bilden. Es soll damit nicht bloß gesagt werden: das vernunftlose Naturprodukt denkt sich keinen Zweck außer ihm; das versteht sich ganz von selbst, da es ja überhaupt nicht denkt: sondern auch, ein intelligenter Beobachter desselben kann ihm keinen äußeren Zweck beilegen, ohne inkonsequent zu sein und völlig unrichtig zu erklären. Es gibt nur einer innere, keines/weges eine relative Zweckmäßigkeit der Natur. Die letztere entsteht erst durch die beliebigen Zwecke, die ein freies Wesen den Naturdingen sich zu setzen und zum Teil auch auszuführen vermag.
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Grundlage des Naturrechts..., SW III, S. 128f.
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