Dienstag, 8. September 2015
Die Freiheit des Begriffs und seine Gebundenheit an das Gegebene.
...ist erwiesen, dass die Anschauung eines freien Handelns bedingt sei durch die Anschauung [!] eines frei entworfenen Begriffs vom Handeln. Für die Entwerfung dieses Begriffs ist nach dem Obigen eine Sphäre gegeben, das Bestimmbare. Dieses kennen wir als ein unendlich Teilbares von möglichen Handlungen; in dem Zusammensetzen dieses Mannigfaltigen soll die praktische - inwiefern es [?] diesen Begriff durch ideale Tätigkeit bestimmt - oder materiale Freiheit (die Freiheit der Wahl) des Ich bestehen.
In wiefern das Ich in dieser Funktion des Begriffs ideal ist, ist es doch gebunden. Die Entwerfung des Begriffs x lässt sich nur so begreifen: Es ist der idealen Tätigkeit ein Mannigfaltiges gegeben, aus diesem setzt sie einen Begriff zusammen, sie lässt liegen, was sie will, und fasst auf, was sie will; darin besteht ihre Freiheit, aber das Gegebene muss sie als gegeben ansehen, und darin liegt ihre Gebundenheit.
Kurz, es ist hier ein Übergehen von Bestimmtheit zum sich-Bestimmen oder zur Bestimmbarkeit. Die ideale Tätigkeit ist teils gebunden (bestimmt), teils frei. Die Freiheit ist das Bedingte und die Gebundenheit das Bedingende. Ist nichts gegeben, so kann nicht gewählt werden; so allein kann die Entwerfung des Begriffs vom Zweck gedacht werden.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 64
Nota. Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog. JE
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