Substantialität wird nicht ohne Kausalität gedacht, und Kausalität nicht ohne Substanz. Das Accidens ist nie etwas anderes als bestimmte Äußerung der inneren Kraft, und die Substanz wäre das wirkende Vermögen, was immer angesehen wird als wirken könnend auf verschiedene Weise. Und umgekehrt, Wirksamkeit lässt sich nicht denken ohne Beziehung auf eine Kraft, und diese ist gleich dem Zentrum des Innern der Substanz selbst.
Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 212
Nota. - Hegel hat in der Vorrede zur Phänomenologie des Geistes Amerika neu entdeckt: Die Substanz müsse 'auch als Subjekt gefasst' werden; doch das hat schon Spinoza nicht anders gehalten.* Dabei lehrt schon der gesunde Menschenverstand: Nur als Subjekt kann eine Substanz überhaupt gedacht werden. Die Wissenschaftslehre fügt nun aber hinzu: Das Subjekt ist gar nicht, sondern muss sich als solches immer erst setzen.
*) Ein reiner Objektivismus – Eleaten? – würde sagen: Die Subjekte mögen tun, was sie wollen; die Substanz liegt ihnen doch immer zu Grunde.
JE
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen