Caravaggio, Berufung des Hl. Matthäus
§ 15.
Aber die Beschränktheit ist nicht Beschränktheit des Ich und ist nicht für das Ich, wenn nicht das Ich selbst sie zufügt. Sonach kann die ursprüngliche Beschränktheit des Willens nichts anderes bedeuten, als eine Aufgabe für das Ich, seinen Willen selbst zu beschränken, und die besondere Ankündigung dieser Aufgabe im empiri- schen Bewusstsein kann nichts anderes sein als ein Begriff, durch welchen eine bestimmte Selbstbeschränkung gefordert wird, durch dessen Auffassung erst Gefühl und Anschauung entsteht. Alles Bewusstsein geht sonach vom Denken eines lediglich Intelligiblen aus.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 172
Nota. - Wir sind noch lange nicht am Ziel. Denn jetzt müssen wir herausfinden, woher besagter 'Begriff' kommt und was es heißen soll, dass erst 'durch seine Auffassung' Gefühl und Anschaunng entstehen, und zwar notabe- ne im "empirischen Bewusstsein".
Immerhin sind wir von der Vorstellung erlöst, dass hinter (über, unter) dem Ich ein vorbestimmtes Wesen stün- de, welches es nur noch aus- und durchzuführen hätte.
JE
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