§ 16
Diese Aufgabe, sich selbst zu beschränken, ist von einer anderen Seite angesehen Aufforderung zu einer freien Tätigkeit (da sie nicht erscheint als hervorgehend aus dem Individuo, sondern einer Vernunft außer uns); aber es ist keine Bestimmung durch uns selbst, wenn sie nicht durch ein wirkliches Wollen begleitet ist, es schließt sonach das Bewusstsein eines wirklichen Wollens an jene Wahrnehmung einer Aufforderung zur Freiheit sich an.
Anmerkung: Die Hauptschwierigkeit war: Das Bewusstsein kann weder durch Wollen noch Erkennen allein an- geknüpft werden, sondern von beiden; aber diese sind von einander unabhängig? - Allerdings hebt es von bei- den an, nur ist die Erkenntnis, von der es anhebt - Aufforderung zur freien Tätigkeit -, Kenntnis davon, dass uns ein Zweck gegeben wird; an diese schließt sich in demselben Moment ein Wollen an. In diesem X ist Wol- len und Erkenntnis vereint.
________________________________________________
Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 178
Nota. - Es wurde erst langsam deutlich: Bei dem 'ursprünglichen Begriff', der eine Aufforderung zur Selbstbe- schränkung sein sollte, hatte er von Anbeginn die 'Menge vernünftiger Wesen' im Auge, aus der 'ich' mich zu- erst 'herauslösen' muss, um zu erkennen, dass ich 'hineingehöre': um zu erkennen, dass ich, wie sie, 'zu freier Tä- tigkeit bestimmt' bin und ergo 'mich selbst beschränken' soll, indem ich aus der Masse der Möglichkeiten eine Wahl treffe. Mit andern Worten, die 'Aufforderung' besteht bereits in dem Umstand, dass sie eine Menge sind - der ich selber zugehöre. (Ich war zur Vernunft bestimmt, ehe ich mich zum Individuum bestimmt habe.)
Die Herleitung war umständlich und gewunden. Dass sie ins Auge springt, kann man nicht sagen.
JE
Anmerkung: Die Hauptschwierigkeit war: Das Bewusstsein kann weder durch Wollen noch Erkennen allein an- geknüpft werden, sondern von beiden; aber diese sind von einander unabhängig? - Allerdings hebt es von bei- den an, nur ist die Erkenntnis, von der es anhebt - Aufforderung zur freien Tätigkeit -, Kenntnis davon, dass uns ein Zweck gegeben wird; an diese schließt sich in demselben Moment ein Wollen an. In diesem X ist Wol- len und Erkenntnis vereint.
________________________________________________
Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 178
Nota. - Es wurde erst langsam deutlich: Bei dem 'ursprünglichen Begriff', der eine Aufforderung zur Selbstbe- schränkung sein sollte, hatte er von Anbeginn die 'Menge vernünftiger Wesen' im Auge, aus der 'ich' mich zu- erst 'herauslösen' muss, um zu erkennen, dass ich 'hineingehöre': um zu erkennen, dass ich, wie sie, 'zu freier Tä- tigkeit bestimmt' bin und ergo 'mich selbst beschränken' soll, indem ich aus der Masse der Möglichkeiten eine Wahl treffe. Mit andern Worten, die 'Aufforderung' besteht bereits in dem Umstand, dass sie eine Menge sind - der ich selber zugehöre. (Ich war zur Vernunft bestimmt, ehe ich mich zum Individuum bestimmt habe.)
Die Herleitung war umständlich und gewunden. Dass sie ins Auge springt, kann man nicht sagen.
JE
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen