Dienstag, 7. August 2018
Setzen und Bestimmen.
Der Gebrauch von setzen und bestimmen ist in der Wissenschaftslehre nicht säuberlich geschieden. Natürlich nicht, denn beides ist dasselbe - doch in verschiedner Ansicht.
Tätigkeit des Ich ist schlechterding bestimmen. Nur was es gesetzt hat, kann es bestimmen. Doch setzen konnte es nur als entgegen setzen. So betrachtet, war es bestimmen, nämlich setzen als dieses. Anders kann ich gar nichts setzen. Setzen-überhaupt geht nicht.
Zusatz. Ich kann nicht Etwas setzen, denn dem müsste ich nicht-Etwas entgegensetzen können, und das hieße nichts setzen. Doch nichts lässt sich nicht bestimmen, sonst wäre es nicht nichts, sondern Etwas. 'Etwas' ist selber keine Setzung, sondern die Abstraktion von allen Bestimmten, von deren mannigfaltigen Bestimmungen nach- träglich abgesehen wurde; es 'ist' ein bloßes Reflexionsprodukt.
Dialektische Geschicklichkeit mag einen Begriff des Nichts konstruieren. Doch von Begriffen ist hier nicht die Rede. Es geht um die Vorstellungen, aus denen Begriffe einmal werden sollen. Unter nichts oder gar dem Nichts lässt sich aber nichts vorstellen. Man kann nicht einmal das Vorstellen unterlassen, sondern höchstens vorübergehend darauf verzichten, sich unter diesem Etwas etwas vorzustellen;* um sogleich zum Vorstellen von etwas Anderem fortzufahren. Denn vorstellen, setzen und bestimmen ist die Tätigkeit des Ich, und wer oder was darauf verzichtet, verzichtet darauf, ich zu sein. Etwas anderes als seine Tätigkeit ist das Ich nicht; höchs- tens wird es so vorgestellt.
*) In der ästhetischen Betrachtung etwa.
Nota - Das obige Bild gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und ihre Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Ihre Nachricht auf diesem Blog. JE
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen