Die Selbstbestimmung durch Freiheit ist nur als Bestimmung zu etwas anschaubar, von welchem das sich selbst Bestimmende oder Praktische einen Begriff habe, der der Begriff vom Zweck heißt. Sonach werde dem Anschauenden das Subjekt des praktischen Vermögens zugleich zu einem Vermögen der Begriffe, so wie umgekehrt das Subjekt des Begriffs oder die Intelligenz notwendig praktisch sein muss. Beides, praktisches Vermögen und Intelligenz, ist unzertrennlich. Eins lässt ohne das andre sich bicht denken. Die Identität beider ist sonach der Charakter des Ich.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 55
Nota. - Es versteht sich eigentlich von selbst: Wenn die Energie des 'Triebes', der sich als Ich 'setzen' soll, als 'Wollen' bestimmt war, kann das als ein solches gesetzte Ich nur ein Zwecke-Habendes sein. Erwähnt wird es hier bloß, weil seit bald einem halben Jahrhundert die vorbewusste Einstellung sich breit gemacht hat, der Charakter des Ich sei Bedürfnis, und Bedürfnis sei ein Mangel, den es zu befriedigen gilt. Das war - in andern Worten - freilich auch zu F.'s Zeit die herrschende Meinung, aber mit der aufkommenden Romantik begann sie, als philiströs zu gelten.
JE
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