Montag, 2. März 2015

Die intellektuelle Anschauung wird nicht, sondern ist.



Wie finde ich mich, wie werde ich mir gegeben? Denn das Denken ist ein idealer Akt, welcher sein Objekt als gegeben voraussetzt.

...Dieses Denken bezieht sich auf eine intellektuelle Anschauung, / und dies muss hier näher bestimmt werden. Was ist denn nun die intellektuelle Anschauung selbst, und wie entsteht sie?

Entstehen ist ein Zeitbegriff, ein Sinnliches, aber die intellektuelle Anschauung ist nicht sinnlich, sie entsteht also nicht, sie ist; und es kann nur von ihr gesprochen werden im Gegensatz [zu] der sinnlichen.

Zuförderst kommt die intellektuelle Anschauung nicht unmittelbar vor, sondern sie wird in jedem Denktakte nur gedacht, sie ist das Höchste im endlichen Wesen. Auch der Philosoph kann sie nur durch Abstraktion und Reflexion zustande bringen.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 141f.







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