Freitag, 27. März 2015

Wille, Beschränkung, Reflexion.



Der reine Wille ist unmittelbares Objekt alles Bewusstseins und aller Reflexion. Aber die Reflexion ist diskursiv: Er, der reine Wille, müsste sonach etwas Mannigfaltiges sein. Dies ist er ursprünglich nicht, sondern wird es erst durch Beziehung auf seine Beschränktheit, wodurch er Wille wird, in der Reflexion selbst, die absolut frei ist, und deren Freiheit und ganzes Wesen eben in dieser Beziehung besteht - teils, dass sie überhaupt geschehe, teils, dass sie so oder anders geschehe. Diese Reflexion erscheint als ein Wollen, sofern sie selbst bloß gedacht, und als ein Tun, inwiefern sie angeschaut wird. Und sie ist der Grund alles empirischen Bewusstseins.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 166







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