Ferdinand Schmutzer
Man hat nicht die leiseste Ahnung, wovon bei der transzendentalen Philosophie und ganz eigentlich bei Kant die Rede sei, wenn man glaubt, dass beim Anschauen es außer dem Anschauenden und der Anschauung noch ein Ding, etwa einen Stoff, / gebe, auf welchen die Anschauung gehe, wie etwa der gemeine Menschenverstand das leibliche Sehen zu denken pflegt. Durch das Anschauen und lediglich dadurch entsteht das Angeschaute; das Ich geht in sich selbst zurück; und diese Handlung gibt Anschauung und Angeschautes zugleich; die Vernunft (das Ich) ist in der Anschuung keineswegs leidend, sondern absolut tätig; sie ist in ihr produktive Einbildungskraft, etwa, wenn man ein Gleichnis will, wie der Maler aus seinem Auge die vollendete Gestalt auf die Fläche hinwirft, gleichsam hinsieht, ehe die langsamere Hand ihre Umrisse nachmachen kann.
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Grundlage der Naturrechts..., SW III, S. 57f.
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