Montag, 13. Oktober 2014
Sein gewagter Gang.
Die Gattung hat, meines Erachtens, frei sich vom Boden emporgehoben und sich damit das Vermögen erworben, ihr Auge rund um sich herumzuwerfen, um das halbe Universum am Himmel zu überblicken, indes das Auge des Tieres durch seine Stellung an den Boden gefesselt ist, welcher seine Nahrung trägt.
Durch diese Erhebung hat er der Natur zwei Werkzeuge abgewonnen, die beiden Arme, welche, aller animalischen Verrichtungen entledigt, am Körper hängen, bloß um das Gebot des Willens zu erwarten, und lediglich zur Tauglichkeit für die Zwecke desselben ausgebildet werden.
Durch ihren gewagten Gang, der ein immer fortdauerndeer Ausdruck seiner Kühnheit und Geschicklichkeit ist, in Beobachtung des Gleichgewichts, erhält sie ihre Freiheit und Vernunft stets in der Übung, bleibt immerfort im Werden und drückt es aus.
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Grundlage der Naturrechts..., SW III, S. 83
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