Donnerstag, 16. Juli 2015
Mein Leib als Anschauung meines Wollens.
Aus der Anschauung entsteht das Sein unsrer selbst und der Welt. Dieses Sein, auf welches die Reflexion geht, ist das reine Wollen selbst, und hier insbesondere das reine Wollen, in wiefern es angeschaut wird.
Hier ist aber offenbar die Rede von einer äußeren Anschauung; denn die Form der inneren Anschauung, die Zeit, ist nur Form des Intelligiblen. Die / Form der äußeren Anschauung ist der Raum, und das Objekt desselben [sic] ist notwendig Materie im Raum; mithin würde dieses Sein Materie im Raume, und mit der Reflexion auf den Willen wäre eine Anschauung des materiellen Seins im Raume notwendig verknüpft.
Das reine Wollen ist vor allem empirischen [Wollen] da, und was wir anschauen, ist das reine Wollen selbst, unter der Form der sinnlichen Anschauung erblickt. Ein Sein, das die ursprüngliche Kraft unseres Wollens selbst ausdrückt, ist unser Leib, in wiefern er Werkzeug ist.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 198 2, S. 159f.
(Nota. -Vergleiche hiermit die Formulierung 'alles, was menschliches Antlitz trägt' als Synonym für 'eine Reihe vernünftiger Wesen außer mir'. JE)
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